16 Prozent der Bevölkerung engagieren sich beim BRK
Das Rote Kreuz genießt einen guten Ruf
in den Haßbergen. Haupt- und Ehrenamtliche arbeiten wirkungsvoll zusammen.
EBERN. Landrat Wilhelm Schneider ist neuer Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Haßberge. Bei der Mitgliederversammlung in der Frauengrundhalle in Ebern wurde er am Freitagabend in dieses Amt gewählt. Er wird damit Nachfolger von Landrat a.D. Rudolf Handwerker, der verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden ist (wir berichteten).
Alle weiteren Mitglieder des Vorstandes sind in ihren Ämtern bestätigt worden. Es sind dies: 1. Stellvertretender Vorsitzender Reinhold Nastvogel, 2. Stellvertretender Vorsitzender Wolfgang Borst, BRK-Chefarzt Alexander Zolp, stellvertretender Chefarzt Dr. Ingo Schmidt-Hammer, Schatzmeister Peter Schleich, stellvertretender Schatzmeister Norbert Bendel und Justiziar Steffen Vogel.
In den Haushaltsausschuss sind Thomas Behr, Manfred Biertempfel, Marco Depner, Gerd Finzel, Christian Krämer, Alexander Toni und Thomas Weith gewählt worden. Ersatzmitglieder sind Heinz Vogt, Dieter Stecher und Kurt Sieber.
Delegierte für die Bezirksversammlung wurden Stefan Funck, Dieter Greger, Anne Grimmer, Ingo Stöhlein und Wolfgang Zweverink. Zu Ersatzdelegierten wurden Dieter Kirstner, Brigitte Körpert, Heinz Vogt, Petra Schmitt und Jürgen Sieber ernannt.
In der Landesversammlung sind als Delegierte Dieter Greger, Anne Grimmer und Wolfgang Zweverink vertreten. Ersatzdelegierte sind Stefan Funck, Dieter Kirstner und Brigitte Körpert.
Gewählt haben bei der Mitgliederversammlung, die turnusgemäß alle vier Jahre stattfindet, auch die ehrenamtlichen Mitglieder der Bereitschaften. Von ihnen wurden Stefan Funck als Kreisbereitschaftsleiter und Brigitte Körpert als seine Stellvertreterin in ihren Ämtern bestätigt.
Landrat Schneider: BRK wichtig für das
soziale Netz in den Haßbergen
Landrat Wilhelm Schneider betonte, dass das Rote Kreuz in den Haßbergen unzählige Leistungen erbringt und für viele Menschen unersetzbar und lebenswichtig sei. Er nannte dabei unter anderem die Bereiche Rettungsdienst, Krankentransport, Katastrophenschutz, Wasserwacht, Bereitschaften, Rettungshundestaffel, den Blutspendedienst, die Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe sowie die Schwimmausbildung. Viele Aufgaben werden von Ehrenamtlichen übernommen. Diese würden "in ganz erheblicher Weise dazu beitragen, dass dem Ehrenamt in unserem Landkreis eine hohe Wertschätzung entgegengebracht wird".
Seinen Dank richtete Schneider an das Rote Kreuz auch für dessen Einsatz im Zuge des von der Regierung aktivierten Notfallplans im Sommer 2015 in der Flüchtlingshilfe. Die Einsatzkräfte hatten bei der Versorgung der Flüchtlinge mitgeholfen und Kleiderspenden gesammelt.
Als Wohlfahrtsverband kümmere sich das BRK um alle Menschen - vom Kleinkind bis zum Hochbetagten. Dem Kreisverband komme mit seiner umfangreichen Palette an Dienstleistungen und Hilfsangeboten eine hohe Bedeutung im sozialen Netz des Landkreises zu.
Über 16 Prozent der Landkreisbewohner
engagieren sich beim BRK
Reinhold Nastvogel, 1. Stellvertretender Vorsitzender, sprach in seinem Geschäftsbericht von erheblichen Kraftanstrengungen im BRK-Kreisverband in den letzten vier Jahren. Er nannte neben zahlreichen Neuanschaffungen von Hilfs- und Einsatzfahrzeugen unter anderem die Einweihung des neuen Rotkreuz-Zentrums in Ebern, die Produktion eines Kinowerbespots über die ehrenamtliche Arbeit im Kreisverband, den Einsatz von Helfern bei Hochwasserkatastrophen und beim G7-Gipfel in Elmau, vielfältiges Engagement des Mehrgenerationenhauses Haßfurt sowie die Ausrichtung des Landeswettbewerbs des Jugendrotkreuzes in Haßfurt.
Besonders freute sich Nastvogel, dass die Bevölkerung hinter dem Roten Kreuz steht. So seien 13.867 Einwohner im Kreisverband engagiert, davon 11.892 Fördermitglieder. "Mit 16,06 Prozent zur Bevölkerungszahl steht unser Kreisverband mit weitem Abstand an der Spitze der Mitgliederzahlen innerhalb des Bezirksverbandes und in Bayern." Solche Leistungen seien nicht ohne das enorme Engagement von ehrenamtlichen Frauen und Männern möglich. "Die Selbstlosigkeit, die jeden Helfer auszeichnet, macht nicht zuletzt das Wesen des Roten Kreuzes aus, so wie es sich sein Gründer Henry Dunant vor über 150 Jahren vorgestellt hat", unterstrich Nastvogel.
Der Bereich des Wohlfahrtswesens, Soziales und Pflege sei mit einem Gesamtertragsvolumen von 6,1 Millionen Euro im Berichtszeitraum der größte Arbeitsbereich des Kreisverbandes gewesen. Aufgeteilt in die Bereiche Soziale Dienstleistungen (Essen auf Rädern, Fahrdienste, Hausnotruf und Sozialstation) wurden 3,4 Millionen Euro erwirtschaftet und 174 Mitarbeiter, sechs Auszubildende, Praktikanten und Bundesfreiwilligendienstleistende beschäftigt und im Bereich Soziale Arbeit (Mehrgenerationenhaus, Jugendsozialarbeit an Schulen, Mittagsbetreuung, Kindertagesstätte mit Krippe, Migrationsberatung uvw.) 2,7 Millionen Euro erwirtschaftet sowie 106 Mitarbeiter, 15 Azubis, Praktikanten und Bufdis beschäftigt.
Reinhold Nastvogel stellte in seinem Bericht ebenso das hohe ehrenamtliche Engagement im Rettungsdienst heraus, das bei über 28 Prozent liege - ein Spitzenwert in Bayern. Dies sei nicht zuletzt der Arbeit des Leiters Rettungsdienst und der Wachleiter zu verdanken. 52 Hauptamtliche, fünf Azubis und fünf Bufdis sind derzeit im Rettungsdienst tätig; sie werden von rund 100 Ehrenamtlichen unterstützt.
Helfer haben 308.670 Stunden
ehrenamtliche Arbeit erbracht
Eindrucksvoll ist auch die Bilanz, die alle 1466 Ehrenamtlichen in den vergangenen vier Jahren in den Gemeinschaften Bereitschaft, Wasserwacht, Jugendrotkreuz sowie Wohlfahrt und Sozialarbeit erbracht haben. So wurden von ihnen 308.670 Stunden Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit geleistet. Müssten diese Leistungen hauptamtlich erbracht werden, hatte Nastvogel nachgerechnet, wären dafür zur Finanzierung rund 8,80 Millionen Euro notwendig. Damit die Helfer ihre Aufgaben erfüllen konnten, habe der Kreisverband erhebliche Eigenmittel für Ausstattung und Ausrüstung in Höhe von 1,34 Millionen Euro aufwenden müssen.
Ziemlich genau doppelt so hoch wie im bayerischen Landesdurchschnitt sei in den Haßbergen die Bereitschaft der Bevölkerung Blut zu spenden. Deshalb liegt der Landkreis nach Worten des stellvertretenden Vorsitzenden seit 1983 ununterbrochen an der Spitze beim Blutspendeaufkommen. Der Bevölkerung sagte er für dieses überdurchschnittliche Engagement besonderen Dank.
Rettungsdienst rückte zu
über 52.000 Einsätzen aus
Eine Zunahme der Rettungsdienst-Einsätze im Zeitraum der vergangenen vier Jahre rechnete BRK-Chefarzt Alexander Zolp vor. So wurden insgesamt 52.135 Einsätze absolviert, davon 10.950 Notarzteinsätze, 4696 Notfalleinsätze, 22.145 Krankentransporte und 14.344 sonstige Einsätze wie Fehleinsätze, Absicherungen benachbarter Rettungswachen-Standorte und Hilfeleistungen.
Reges Interesse der Bevölkerung herrschte laut Zolp nach wie vor an der Breitenausbildung. So wurden in 373 Erste-Hilfe-Kursen 5291 Teilnehmer geschult, in 149 Erste-Hilfe-Trainings 3858 Teilnehmer, in Erster Hilfe am Kind 586 Teilnehmer in 38 Kursen und 1046 Kindern wurde Erste Hilfe bei 121 so genannten "Trau dich"-Kursen spielerisch nahegebracht. In sieben Kursen Sanitätsausbildung wurden 120 ehrenamtliche Frauen und Männer auf ihren Dienst bei den BRK-Bereitschaften, zum Beispiel für Sanitätsabsicherungen, vorbereitet. Insgesamt bilanzierte der Chefarzt in den vergangenen Jahren 948 Kurse mit 12.572 Teilnehmern.
Das Rote Kreuz ist schuldenfrei
Der Kreisverband Haßberge ist schuldenfrei, seine Kassenlage geordnet. Dieses positive Fazit zog Schatzmeister Peter Schleich in seinem Finanzbericht und nannte dabei umfangreiche Zahlen. So sei beispielsweise die Bilanzsumme des Kreisverbandes von 2013 bis 2016 um 1,6 auf 7,45 Millionen Euro gestiegen.
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PM 021 / 2017, Text und Foto: Michael Will / BRK