Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Blutspenden, die größte Bürgerinitiative Bayerns

Langjährige Blutspender wurden für ihre Jubiläumsspende geehrt

HASSFURT (gs)     Im Rotkreuzhaus wurden am Dienstag 78 Blutspender aus allen Teilen des Landkreises für 75, 100, 125 und 150 Blutspenden geehrt. Auch aufgrund ihres Einsatzes steuert der Landkreis in diesem Jahr auf Platz 1 im Blutspendeaufkommen hin.

Es ist die größte Bürgerinitiative Bayerns, ausgedrückt durch Menschen, die die persönlichste aller Spenden - ihr eigenes Blut - für den Nächsten spenden, der Hilfe braucht. Jährlich werden in Bayern weit über eine halbe Million Blutspenden benötigt, um eine lückenlose Versorgung sicher zu stellen. 80 Prozent des Bedarfs an Blutpräparaten kommt dabei vom Blutspendedienst des Roten Kreuzes. Dessen treusten Spender kommen seit 25 Jahren aus dem Landkreis Haßberge. Seit 25 Jahren stehen die Menschen aus dem Landkreis als Nummer 1 auf der Liste der Blutspenden bezogen auf die Einwohnerzahl. Jeder achte Bürger des Landkreises ist rein rechnerisch Blutspender. Freilich reduziert sich dieser Wert aufgrund der langjährigen Blutspender erheblich. Schließlich gibt es viele Spender, die ihr Kontingent von möglichen sechs jährlichen Spenden bei den Männern und vier Spenden bei den Frauen ausnützen. Zwar sind die Stammspender in die Jahre gekommen, der Nachwuchs bei den Spendern rückte nicht so wie benötigt nach, doch trotzdem gibt es im Landkreis Hoffnung. Zwei Sonderaktionen des Kreisverbandes lockten viele jungen Leute an. Vorbilder waren auch die Auszubildenden, Praktikanten und Zivildienstleistenden des Roten Kreuzes. Sie gingen geschlossen zum ersten Piks, der fremdes Leben rettet und stellten fest, "das war gar nicht so schlimm". Jetzt hofft man, dass der Nachwuchs den vielen Stammspendern nacheifert. Vorbilder gibt es im Landkreis genug.

Am Dienstag fand wieder eine Ehrung für vielmalige Blutspender im Haßfurter Rotkreuzhaus statt. Stellvertretender Kreisvorsitzender Wolfgang Borst, Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, Blutspende-Referentin Ingrid Bock und Kreisbereitschaftsführerin Anne Grimmer übernahmen es, über 70 Blutspender für 75, 100, 125 und 150 Blutspenden auszuzeichnen. Mit dabei waren 18 Bürgermeister oder ihre Stellvertreter aus den Gemeinden. Sie sorgen nicht nur für die Räumlichkeiten bei den Blutspendeterminen in den Dörfern und Städten, sondern entboten den Spendern durch ihre Teilnahme auch ihren Respekt und ihre Anerkennung. In seiner Ansprache dankte Wolfgang Borst nicht nur den Spendern, sondern auch den vielen ehrenamtlichen  Helfern der Rotkreuz-Gemeinschaften, die für den reibungslosen Ablauf der Blutspendetermine sorgen und darauf achten, dass sich die Blutspender wohlfühlen. Borst hatte auch ausgerechnet, dass ein Spender, der 75 Mal Blut spendet, dafür in der Regel 15 Jahre braucht und rund 90 Stunden aufwendet.

Zu der eigentlichen Ehrung: Star der Veranstaltung war ein Eigengewächs und Urgestein des BRK-Kreisverbandes. Manfred Biertempfel, der 1959 als Siebzehnjähriger zum Roten Kreuz kam, hatte bereits einige Male als Helfer bei Blutspendeterminen agiert, als er 1963 seine erste Spende in seinem Heimatort Königsberg leistete. 150 Blutspenden sind es in den 45 Jahren bis heute geworden. Einsätze als Helfer bei den Terminen waren es sicherlich rund 100 mehr, da Biertempfel in vielen Orten als kompetenter Rotkreuzler mit von der Partie war. Weit mehr als 100 Arbeitstage hat der Jubilar fürs Blutspenden aufgebracht. Bereits im Jahr 2004 wurde Manfred Biertempfel vom mittlerweile verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau in Berlin für seinen Einsatz ausgezeichnet. Wie Biertempfel erzählt, hätten es wesentlich mehr Blutspenden sein können, jedoch Auslandsaufenthalte für seine Firma, verbunden mit Sicherheits-Karenzzeiten fürs Blutspenden, ließen dies nicht zu. "Blutspenden hat mir immer gut getan, ich habe mich danach einfach frisch gefühlt", macht der Spenden-Krösus Nichtspendern Mut. Aufgrund seines Alter (66) verbleiben dem rüstigen Rentner, der immer noch für sein Rotes Kreuz im Einsatz ist, nur noch drei Jahre die Möglichkeit zu spenden. Die 175er Marke kann er damit nicht mehr knacken. Überreicht wurden allen Jubiläumsspendern neben der Urkunde und der Anstecknadel kleine Erinnerungsgeschenke. Ausgezeichnet wurden acht Spenderinnen und Spender für die 125. Spende, 28 für die 100. Spende und 41 für die 75. Spende. Summa summarum sind das insgesamt 7025 Spenden, ausreichend für den Bedarf von drei Tagen in Bayerischen Krankenhäusern.