Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

BRK-Kreisverband Hassberge gewann Integrationspreis

Mit dem Projekt einen bildungs- und sozialpolitischen Finger in klaffende Wunde gelegt

LKR. HASSBERGE (GS) Nicht nur beim Blutspenden hat der BRK-Kreisverband Haßberge die Nase vorn, auch in der Sozialarbeit leistet der Kreisverband Beachtliches. Jüngstes Beispiel: Für die Produktionsschule erhielt der Kreisverband beim Fachforum für die Soziale Arbeit im BRK den erstmals verliehenen Integrationspreis 2007. Alle zwei Jahre veranstaltet das Bayerische Rote Kreuz sein "ForumSoziales". In diesem Jahr fand die zweitägige Veranstaltung, zu der sich nahezu 200 Sozialexperten aus allen Kreisverbänden trafen, am Mittwoch und Donnerstag im Kongresszentrum in Bayreuth. "Die soziale Identität stärken - Chancengleichheit fördern", war das Motto vieler Vorträge, einer Podiumsdiskussion und der Projektvorstellungen. Bei letzterem war auch der Kreisverband Haßberge vertreten und stellte sein Projekt "Ganztagsangebote an Schulen" vor. Höhepunkt der Veranstaltung war am Mittwochabend die erstmalige Verleihung des BRK-Integrationspreises durch die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Christa Prinzessin von Thurn und Taxis. Ausgezeichnet wurden Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten aus den sozialen Aufgabenfeldern des Bayerischen Roten Kreuzes, die in besonderem Maße dazu beitragen, dass benachteiligte Menschen in unserer Gesellschaft integriert werden. Der Preis war mit insgesamt 5000 Euro dotiert, gesponsert durch den Telefonbuch-Verlag Müller aus Nürnberg. Doch es war nicht nur der Wettbewerbsgedanke, der die Verantwortlichen für diese Ausschreibung ermunterte, sondern vor allem die Bildung eines Ideenpools, durch den die erfolgreichen Projekte eine weitere Nutzung und Anwendung beim BRK erfahren. Die Jury war prominent und vor allem hochkompetent besetzt. Angeführt wurde sie von der Präsidentin des BRK, Christa Prinzessin von Thurn und Taxis. Die erste Überraschung bei der Preisverleihung war, dass die Anzahl der Preise erhöht wurde. So erhielt das Jugendrotkreuz des Kreisverbandes Nürnberg einen Sonderpreis in Höhe von 1000 Euro. Die Jugendlichen hatten sich mit dem Projekt "IntelliCent" beworben, das sich mit dem Thema "verschuldete Jugendliche" befasst. Zudem wurden zwei dritte Preise ausgelobt und ebenfalls mit jeweils 1000 Euro dotiert. Der Kreisverband Rottal-Inn erhielt den Preis für das Projekt "Zuverdienst TagWerk", bei dem Menschen mit chronisch psychischer Behinderung eine Beschäftigung von einigen Stunden erhalten. Der weitere dritte Preis ging an den Kreisverband München. Dessen Projekt "Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen" zielt auf sozial benachteiligte Mädchen und junge Frauen ohne berufliche Erstausbildung. Der zweite Platz ging nach Unterfranken. Der Kreisverband Miltenberg heimste 1500 Euro für das Projekt "Kultursensible Altenhilfe", mit der Zielgruppe ältere Migranten, ein. Mit dem Aufruf des zweiten Platzes war der Delegation aus den Haßbergen die Spannung genommen. Kreisgeschäftsführer Dieter Greger und Projekt-Initiatorin Karin Sefz hatten durch die Aufforderung, eine Informationstafel mitzubringen, schon gewusst, dass ein Podiumsplatz für sie reserviert ist. Greger hatte schnell gehandelt, neben den sechs Teilnehmern am Sozialkongress hatte er weitere Projektbeteiligte und für die Kooperationspartner Landkreis Adelinde Friedrich und für die Arge Markus Deißler zur Preisverleihung eingeladen. So konnten Elke Schmidt, Heike Langer, Heidi Neumahr, Susanne Pfeuffer, Nora Pfeil und Ulrike Hahn den Erfolg ihres Projektes "Produktionsschule Haßberge" genießen, an dem sie mit viel Herzblut zwei Jahre gearbeitet hatten. Weiterhin beteiligt waren Ernestine Wagner, Gudrun Greger sowie von der Hauptschule Haßfurt Marc Güntsch und Simone Geruschke. Die Laudatio auf den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis hielt der Vorstandsvorsitzende und Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Professor Thomas Rauschenbach. Er betonte, dass sich die Jury in großer Einhelligkeit für das Projekt "Produktionsschule Haßberge" entschieden hat. 30 bis 40 ähnliche Produktionsschulen gibt es bisher in Deutschland, in Bayern dürfte die Einrichtung einzigartig sein. In Haßfurt werden schulische und berufliche Qualifikationen miteinander kombiniert. Detailliert schilderte der Professor die Modul-Arbeitsweise, das zeitlich flexible Baukastensystem für Förderstrategien von unterschiedlichen Gruppen von ausbildungs- und arbeitslosen, von sozial oder individuell benachteiligten Jugendlichen, deren Chancen auf einen Einstieg oder Wiedereinstieg in das Bildungs-, Ausbildungs- oder Beschäftigungssystem nachhaltig verbessert werden. Auch die Erfolge wurden genannt. In weniger als zwei Jahren wurden 24 Jugendliche beruflich und sozial integriert. Von 44 Jugendlichen wurde mehr als die Hälfte in eine Ausbildung oder eine Arbeit bzw. eine weiterführende Maßnahme gebracht. Zudem haben 23 Jugendliche ihren Hauptschulabschluss nachgeholt. Professor Thomas Rauschenbach freute sich, dass ein Projekt gekürt wurde, "das den bildungs- und sozialpolitischen Finger in eine klaffende Wunde in einem der reichsten und modernsten Länder der Welt legt, dass man sich nicht damit abfindet, dass immer mehr junge Menschen in der Gefahr stehen, den Anschluss an die Zukunft zu verlieren und in jungen Jahren ohne eine Perspektive dastehen." Den Beitrag aus den Haßbergen nannte er ermutigend und wünschte, dass der Preis ein aktivitätssteigender Ansporn sei, um weitere Duftmarken zu setzen. Auch von der Präsidentin, Christa Prinzessin von Thurn und Taxis, gab es viel Lob für die engagierten Frauen und Männer aus den Haßbergen. Und was sagte Kreisgeschäftsführer Dieter Greger zum Erfolg seiner Sozialabteilung? "Das Projekt kann nur deshalb erfolgreich sein, da alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterschiedlicher Profession gemeinsam als Team an einem Strang ziehen. Ohne den Enthusiasmus und Fachkompetenz des Teams hätten wir den Preis nicht erreicht." Glücklich war auch Bezirksgeschäftsführer Reinhold Dietsch: "Unterfranken ist der kleinste Bezirk. Von den drei Kreisverbänden, die mitgemacht haben, belegten zwei die Spitzenplätze, das macht mich froh und glücklich." Bericht von German Schneider, Hofheim