Übung BRK und FFW am Samstag, 31. März 2007, in Losbergsgereuth
Ebern – Auch Retter müssen trainieren, damit ihr einmal erworbenes Wissen nicht einrostet. Aus diesem Grund trafen sich am Samstag, 31. März, eine Rettungswagenbesatzung des BRK Ebern, die Leitende Notärztin Dr. Leonore Jahn, BRK-Bereitschaftsleiter Konrad Appel, die Mitglieder der BRK-Kreisverband Hassberge Hundestaffel und die Unterstützungsgrupppe der San-Einsatzleitung aus Eltmann mit den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Losbergsgreuth zu einer Großübung.
Los ging’s um 10.10 Uhr am Feuerwehrhaus in Losbergsgereuth, die Einsatzleiter lösten einen Alarm aus, nachdem zwei Waldarbeiter und zwei Jugendliche als vermisst galten. Alle vier waren im Waldgebiet Eichenholz, nördlich von Ebern, zwischen Lind und Losbergsgereuth verschwunden.
Bereits nach 20 Minuten trafen die ersten Helfer, die Führung der Hundestaffel, ein. Die Rettungshundestaffelleiterin Brigitte Körpert und die Einsatzleiterin der Rettungshunde Kerstin Gollbach besprachen mit Dr. Jahn, Konrad Appel und dem Kommandanten der Losbergsgereuther Feuerwehr Thomas Lochner die Lage. Wenig später kam auch das erst 2006 zur WM angeschaffte High-Tech-Fahrzeug der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) mit seinen Computern und Internetanschluss. Dort wurden die Karten des betroffenen Gebiets aufgerufen und ausgedruckt. Die vier Hundeführer starteten anschließend mit ihrem Begleiter und einem ortskundigen Führer von der Losbergsgereuther Feuerwehr.
Schon nach vier Minuten hatte der erste Hund seine Zielperson unverletzt gefunden. Der zweite Hund, Golden-Retriever-Mischling „Dusty“, schlug ein paar Minuten später an. Über Funk kam die Meldung in den High-Tech-Wagen, dass der Mann „verletzt“ sei. Jetzt musste das Rettungsteam raus.
Rettungsassistent Christian Klein und seine Kollegen Rettungssanitäter Kilian Stang und Sanitäter Ulrich Seiler fuhren sofort los. Nach wenigen Minuten waren sie im Wald am Zielgebiet. Mit einem Feuerwehrmann, der dort auf sie wartete, gingen sie das letzte Stück zu Fuß durch tiefe Gräben und über gefällte Baumriesen zum „Verletzten“. Christian Spindler, das „Opfer“ war ansprechbar und wurde nach kurzer Untersuchung auf die Trage geladen. Mit vereinten Kräften ging es dann zum Rettungswagen zurück, denn das „Opfer“ hatte einen „Beinbruch“ und musste weiter behandelt werden.
Auf dem Weg nach draußen wurden das Rettungsteam noch zu einem weiteren „Verletzten“ gerufen. Dieser sollte sich mit der Motorsäge an der Schulter „schwer verletzt haben und hatte viel Blut verloren.“ Auch ihn retteten die Männer vom BRK und der Feuerwehr. Gemeinsam fuhr man um 12.00 Uhr wieder zum Ausgangsort zur Lagebesprechung zurück. Dort zogen Konrad Appel und Brigitte Körpert Bilanz. Beide stellten fest wie dringend notwendig diese Übung für die Rettungskräfte war. Sie hatte gezeigt, wie viel schneller ein vermisster Mensch in einem unübersichtlichen Gebiet wie einem Wald von einem Hund gefunden wird als von normalen Suchkräften. Eine Stunde würde es dauern, das ganze eingeteilte Gebiet abzulaufen, hatte sie vorher bei der Ausbringung der „Verletzten“ festgestellt. Und noch was stellten sie fest, die Handys funktionierten im Wald nicht, sie hatten kein Netz. Im Ernstfall hätten sie damit also keine Hilfe rufen können.
Brigitte Körpert brach nochmal eine Lanze für ihre Rettungshundestaffel, der erst seit kurzem fünf Tiere angehören. Sie lud alle Interessierten zu einem Besuch des Trainings, am Dienstag oder Sonntag, ein.