Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

„Freiwilliges Tun ist Teil ihres Alltags geworden“

Für jahrzehntelanges Engagement beim BRK, bei der DLRG und dem THW sind Frauen und Männer für ihre ehrenamtliche Arbeit mit dem staatlichen Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet worden. (Foto: Michael Will / BRK)(Foto: Michael Will / BRK)
Für jahrzehntelanges Engagement beim BRK, bei der DLRG und dem THW sind Frauen und Männer für ihre ehrenamtliche Arbeit mit dem staatlichen Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet worden; die Rotkreuz-Helfer erhielten zudem die BRK-Ehrennadel in Silber bzw. Gold. Unser Bild zeigt (stehend von links) BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, Günter Schneider, Ralf Hülbig, Harald Keller, Gerhard Bauer, Rudolf Rath, Klaus Bayersdorfer, Silvia Lang, Ingrid Lang, Nico Will, Harry Bohl und Landrat Wilhelm Schneider sowie (sitzend von links) Traudlinde Hendrik, Edith Schleicher, Adolf Preu, Lydia Rath und Resi Dellert. (Foto: Michael Will / BRK)
Seit 60 Jahren ist Adolf Preu (rechts) ehrenamtlich beim Bayerischen Roten Kreuz tätig. (Foto: Michael Will / BRK)(Foto: Michael Will / BRK)
Seit 60 Jahren ist Adolf Preu (rechts) ehrenamtlich beim Bayerischen Roten Kreuz tätig. Dafür überreichte ihm Landrat Wilhelm Schneider (Mitte) das Ehrenzeichen am Bande sowie BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger (links) die BRK-Ehrennadel in Gold, die Preu stolz am Revers trägt. (Foto: Michael Will / BRK)

Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis hat viele Gesichter. Jahrzehntelange Arbeit mit dem Ehrenzeichen am Bande gewürdigt.

HASSFURT – „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändert.“ So poetisch umschreibt ein afrikanisches Sprichwort die große Wirkung kleiner Taten. „Eine bessere Charakterisierung von ehrenamtlichem Tun lässt sich wohl kaum finden“, sagte Landrat Wilhelm Schneider bei der Verleihung des Ehrenzeichens am Bande für langjährige ehrenamtlich engagierte Bürger.
Für Schneider war es eine Freude, am Freitag in den Räumen des BRK-Kreisverbandes in Haßfurt Menschen aus dem Landkreis zu würdigen, die etwas für andere tun und sich für das Wohl des Gemeinwesens einsetzen. Geehrt wurden Ehrenamtliche aus dem BRK, der DLRG und dem THW. Für 25- bzw. 40-jährige Tätigkeit für das Gemeinwohl erhielten die Geehrten das Ehrenzeichen am Bande des Freistaates Bayern. Freiwillig für eine gute Sache einzutreten, setzt nach Worten des Landrats Begeisterung, Motivation und Gestaltungsfreude voraus. Das Wissen, etwas Gutes, etwas Wichtiges geleistet zu haben, Menschen zu helfen und sogar in Notlagen beizustehen, sei die Hauptmotivation für das freiwillige Tun der Geehrten, die sich seit mehr als 25 bzw. 40 Jahren im aktiven Dienst der BRK-Bereitschaften Hofheim/Königsberg, Eltmann, Memmelsdorf und Untermerzbach sowie in den BRK-Wasserwacht-Ortsgruppen Ebern, Eltmann und Sand oder in der DLRG Ebern und beim THW-Ortsverband Haßfurt engagieren. Ganz gleich ob bei der Seniorenbetreuung, bei Blutspendeterminen, sanitätsdienstlichen Absicherungen von Großveranstaltungen oder beim Schwimmbaddienst, bei Ausbildungen wie Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, in den Schnelleinsatzgruppen des Bayerischen Roten Kreuzes zu Lande oder im Wasser, ob bei Technischer Hilfe im Bereich der Infrastruktur, der Gefahrenabwehr oder im Umweltschutz - all diese Tätigkeiten leisten die Ehrenamtlichen außerhalb des großen Rampenlichts der Öffentlichkeit, stellte Schneider fest. Dafür dankte er ihnen. „Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement nehmen sie eine wichtige Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit ein“, lobte er. „Für sie gehört ihr freiwilliges Tun einfach zu ihrem Leben dazu, es ist Teil ihres Alltags geworden.“ Mit ihrem Wirken würden die Frauen und Männer bürgerschaftlichem Engagement ein Gesicht geben. Sie zeigten, was Menschen für andere Menschen tun können. „Das regt, wie ich denke und hoffe, zur Nachahmung an“, sagte der Landrat. Denn obwohl die Arbeit der Wohlfahrtsverbände und Hilfsorganisationen in Deutschland bekannt sei, bestehe großes Interesse daran, Menschen – und vor allem Kinder und Jugendliche – für die Mitarbeit zu motivieren. „Da die Arbeit in den Verbände nicht weniger wird, sondern eher zunehmen wird, brauchen wir auch in Zukunft engagierte Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich einbringen, um die vielen Aufgaben zu erfüllen.“ Für 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit beim Technischen Hilfswerk wurde Nico Will aus Haßfurt mit dem Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet. Für ein Vierteljahrhundert Engagement bei der DLRG Ebern erhielt Rudolf Rath aus Ebern ebenfalls diese Auszeichnung. Bereits seit 40 Jahren bei der DLRG sind Ingrid Lang, Silvia Lang (beide aus Heubach) und Klaus Bayersdorfer (Ebern). Beim BRK-Kreisverband Haßberge sind seit 25 Jahren Traudline Hendrich, Theresia Dellert (beide BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg) und Ralf Hülbig (BRK-Bereitschaft Untermerzbach) ehrenamtlich tätig. Nicht an der Ehrung teilnehmen konnten Karin Bergmann (Wasserwacht Sand/Zeil), Anette Beuschel (Wasserwacht Eltmann) und Hedwig Absmann (BRK-Bereitschaft Memmelsdorf). Für 40 Jahre Tätigkeit im BRK erhielten das Ehrenzeichen am Bande Edith Schleicher (Bereitschaft Untermerzbach), Gerhard Bauer (Bereitschaft Hofheim/Königsberg) Günther Schneider (Bereitschaft Eltmann) und Harry Bohl (Wasserwacht Ebern). Dieter Bergmann und Klaus Bergmann (beide Wasserwacht Sand/Zeil) konnten nicht anwesend sein. Zusätzlich zu dem staatlichen Ehrenzeichen erhielten die BRK-Mitglieder auch noch die BRK-Ehrennadel in Silber bzw. Gold. 

Museumsdirektorin im Rotkreuz-Shirt und Rettungstaucher als Gründungsvater

Lydia Rath und Adolf Preu sind seit über einem halben Jahrhundert treue Helfer. Sie tragen das Helfer-Gen im Blut.  

HASSFURT – Bei der Verleihung des Ehrenzeichens am Bande an ehrenamtlich engagierte Bürger hob Landrat Wilhelm Schneider zwei Personen besonders hervor: Lydia Rath engagiert sich seit 50 Jahren in der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg, ebenso wie Adolf Preu, der hier seit 60 Jahren tätig ist, zudem auch noch in der Wasserwacht-Ortsgruppe Hofheim. Lydia Rath ist seit Juli 1965 aktives Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz. Trotz einer kleinen Pause kann sie auf 50 Jahre Ehrenamt im BRK zurückblicken. Den ersten Kontakt mit dem Roten Kreuz hatte sie durch die Ausbildung zur Schwesternhelferin im Juli 1965. Es folgten viel weitere Ausbildungen wie zum Beispiel zur Ausbilderin Erste Hilfe sowie Leitungs- und Führungskräftelehrgänge. Im Jahr 1981 bis 1989 übernahm sie die Leitung der BRK-Bereitschaft Hofheim und entwarf für diese eine eigene Bereitschaftsfahne, die sie in mühevoller Eigenleistung selbst hergestellt und bestickt hat, lobte der Landrat. Egal ob Mittelbeschaffung, Mithilfe bei Umbau- oder Renovierungsarbeiten oder Unterstützung im Hilfsprojekt „Truskavets“ – Lydia Rath war zur Stelle, wenn das Rote Kreuz sie gebraucht hat. Ihre große Leidenschaft aber gehört dem 1999 in Betrieb genommenen Rotkreuzmuseum im Goßmannsdorfer Tor in Hofheim. Zusammen mit Christa Meindlschmidt hat sie dort ein Kleinod geschaffen, dass die Facetten der Rotkreuzarbeit aufzeigt. „Über Jahre und mit viel Liebe zum Detail und Herzblut, vor allem aber mit einem extremen Zeitaufwand habe sie hier ein Museum für und über die Rotkreuzarbeit geschaffen, das diese im Zeichen und im Wandel der Zeit aufzeigt“, würdigte Schneider. Betritt man das Goßmannsdorfer Tor und steigt die Treppe empor, sieht man auf halber Höhe vornehmlich Exponate zur Erste-Hilfe-Ausbildung und Verbandsmaterial aus den beiden Weltkriegen. Im Obergeschoss, in der ehemaligen Torwächterwohnung, wird die gesamte Entwicklung der Rotkreuzgeschichte dargestellt. So findet man in einem Raum die Uniformen verschiedener Rotkreuzgruppierungen. In Vitrinen sind Urkunden und Schriftstücke, zum Teil noch aus der Gründerzeit des BRK von 1864, ausgestellt. Wilhelm Schneider: „Wenn man das Krankenzimmer betritt, wird dem Besucher klar, mit welch einfachen Mitteln – im Vergleich zu heute – früher der Kranke zu Hause versorgt wurde.“ Der Rettungswagen von damals, eine fahrbare Krankentrage, die man „Handmarie“ nannte, sei neben der Originalapotheke aus Ermershausen das Prunkstück des Museums. Adolf Preu ist seit Januar 1957 ehrenamtlich im BRK-Kreisverband Haßberge tätig. Im April 1969 wurde die damalige Wasserwacht-Abteilung Hofheim und die noch heute bestehende Wasserwacht-Ortsgruppe Hofheim gegründet. Preu sei eines der Gründungsmitglieder der Hofheimer Wasserwacht. In den Anfangsjahren war nach Worten des Landrats nicht alles so einfach wie heute. Die Kinder und Jugendlichen hatten vor Ort in Hofheim keine Möglichkeit zu trainieren. Ein enormer Aufwand musste von den verantwortlichen Führungskräften betrieben werden, um den Mitgliedern das Training im benachbarten Bad Königshofen zu ermöglichen. Preus Initiative sei es zu verdanken, dass der damalige Landrat Krahmer, der damalige Bürgermeister von Hofheim, Moritz, sowie der Staatssekretär Sackmann begeistert von den Vorschlägen waren und sich für den Bau eines Schwimmbades einsetzten. „Es ist also mit das Verdienst der Gründungsmitglieder der Wasserwacht Hofheim, dass Hofheim heute ein Frei- und Hallenbad besitzt“ sagte Schneider. Im Jahr 1971 verbrachte Adolf Preu unzählige Stunden am Bau der Rettungswache Hofheim, und auch als es in den Jahren 2000 bis 2002 hieß, dass Rotkreuzhaus Hofheim wird neu gebaut, war er wieder mit Rat und Tat zur Stelle, so dass der Kreisverband im September 2002 den ersten Bauabschnitt einweihen konnte. Als ausgebildeter Rettungstaucher war Preu bei vielen Rettungs- und Bergungseinsätzen am Ellertshäuser See, am Nassacher See und am Sander Baggersee eingesetzt. Lange Jahre war er Vorsitzender der Wasserwacht Hofheim. „Mit großem Engagement und mit viel Herzblut haben sie sich um die Sorgen und Nöte der Ehrenamtlichen gekümmert“, attestierte der BRK-Kreisvorsitzende. In unzähligen Lehrgängen habe der Geehrte Kindern und Jugendlichen das Element Wasser nähergebracht. Auf Grund seines Engagements um die Wasserwacht wurden Preu 2014 zum Ehrenmitglied der Wasserwacht Hofheim ernannt. Aber nicht nur das Element Wasser war für ihn und sein Ehrenamt wichtig. Auch die Arbeit der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg hat der 76-Jährige tatkräftig unterstützt. Sei es bei den dreimal im Jahr stattfindenden Altkleidersammlungen oder bei Einsätzen der Schnelleinsatzgruppe Verpflegung. „Menschen wie sie braucht unsere Gesellschaft“, rief der Landrat Adolf Preu zu. „Wir danken ihnen ganz herzlich für ihr Engagement im BRK und für 60 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in vielen Bereichen unserer Arbeit.“

PM 059 / 2018. Text & Fotos: Michael Will / BRK.