Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Gäbe es doch mehr solcher Vorbilder

25- bzw. 50-malige Blutspender sind vom BRK geehrt worden. Das Foto zeigt (von links): BRK-Kreisbereitschaftsleiter Stefan Funck, Natascha Käb (Servicestelle Ehrenamt im BRK), 3. Bürgermeister Reiner Schuster, Sylvia Beer, Doris Dietrich, Doris Karg, Willi Räder, Roswitha Hußlein, Thomas Hochrein, Rosemarie Mielke, Franziska Göb, Heike Warmuth, Karin Dürbeck, Marion Kirchner, Günther Roth, Daniela Eckart, Artur Riske, Ingrid Bock (Servicestelle Ehrenamt im BRK), Klaus-Theo Wolf und 1. Bürgermeister Matthias Schneider (VG Theres). Foto: Michael Will.

Das BRK ehrt engagierte Mitbürger für 25- bzw. 50-maliges Blutspenden. Für sie ist Blutspenden und damit Leben zu retten selbstverständlich, bei weitem aber nicht für alle Menschen.

 

HASSFURT - Obwohl 94 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen Blutspenden für wichtig halten, spenden tatsächlich aber nur 3,5 Prozent von ihnen. Warum ist das so? Die Angst vor der Nadel spielt sicherlich eine Rolle. Vielleicht auch die Angst, dass der Kreislauf Probleme macht. Eine Ursache für die geringe Beteiligung ist sicher ebenfalls eine gewisse Gleichgültigkeit der Gesellschaft. Ein Thema, dass nicht nur die Blutspende betrifft.

 

Deshalb hat der Blutspendedienst des BRK nun eine Kampagne mit dem Titel "Gegen Gleichgültigkeit! Schenke Leben - Spende Blut" gestartet. Ein Beweis, dass den Bürgern im Landkreis Haßberge ihre Mitmenschen nicht gleichgültig sind, hat die Ehrung von Blutspendern aus Haßfurt, Theres, Wonfurt und Gädheim gezeigt, die am Mittwochabend im Rotkreuzhaus in Haßfurt von Kreisbereitschaftsleiter Stefan Funck für 25- beziehungsweise 50-maliges, unentgeltliches und freiwilliges Blutspenden in Haßfurt ausgezeichnet worden sind.

 

Funck stellte zufrieden fest, dass der Landkreis Haßberge die spendefreudigsten Blutspender Bayerns hat. Seit 30 Jahren in ununterbrochener Folge belege der BRK-Kreisverband Haßberge im Vergleich mit anderen bayerischen Landkreisen den 1. Platz. Das sei der Verdienst derjenigen, die regelmäßig zum Blutspenden gehen. Dafür dankte er allen Blutspendern für deren ehrenamtlichen Einsatz am Nächsten.

 

Eine solche Ehrung sei nur ein kleines Dankeschön für das Engagement in einer der größten Bürgerinitiativen Bayerns, dem Blutspendedienst. Funck stellte heraus, dass die Blutspender der wichtigste Bestandteil einer Institution seien, durch die vielen Patienten überhaupt erst geholfen werden kann, zum Beispiel nach einem Unfall, im Zuge einer Krebstherapie, einer Operation oder bei Blutarmut. "Die Blutspender des Landkreises sind aktiv für die Gesellschaft tätig", lobte Funck. "Ihnen ist es nicht gleichgültig, sie retten mit ihrer Blutspende Menschenleben." Alleine in Bayern würden täglich 2200 Blutkonserven benötigt, um schwerkranken Menschen helfen zu können.

 

Die geehrten Blutspender:

 

Im Namen der Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Prinzessin  Christa von Thurn und Taxis, ehrte der Kreisbereitschaftsleiter zusammen mit den Stadt- und Gemeindevertretern 3. Bürgermeister Rainer Schuster (Stadt Haßfurt), Bürgermeister Matthias Schneider (Gemeinde Theres), Bürgermeister Holger Baunacher (Gemeinde Wonfurt) und Bürgermeister Egon Eck (Gemeinde Gädheim) folgende Blutspender für 25-maliges Spenden: Doris Dietrich, Claus Theo Wolf, Fridolin Mantel, Ingeburg Ankenbrand, Rosemarie Mielke (alle Wonfurt), Franziska Göb (Theres), Marion Kirchner (Oberhohenried), Heike Warmuth, Ina Otto (Gädheim), Stefan Lamprecht, Barbara Kraus (Obertheres), Karin Dürbeck (Augsfeld), Bernhard Wagenhäuser (Untertheres), Artur Riske, Doris Karg und Elke Mantel (alle Haßfurt).

 

Für 50-maliges Blutspenden wurden geehrt: Dieter Ebner, Daniele Eckart, Sylvia Beer (alle Obertheres), Thomas Hochrein, Günther Roth, Willi Räder, Matthias Freund, Alexander Rosin, Kurt Alka (alle Haßfurt), Rosita Bendel (Augsfeld), Roswitha Husslein (Sylbach), Lothar Kram (Ottendorf), Michaela Seufert (Greßhausen), Rita Maria Röthlein (Buch), Wolfgang Mohl und Helene Schad (beide Wonfurt).

Kreisbereitschaftsleiter Stefan Funck verinnerlichte anhand der Geschichte der kleinen Miriam, wie wichtig eine Blutspende ist. Miriam ist heute zwölf Jahre alt - ohne Blutspenden würde sie nicht mehr leben! Das Mädchen braucht alle drei Wochen eine Blutkonserve. Sie kam mit einem schweren Herzfehler zur Welt. Dass sie aber auch an der äußerst seltenen Diamond-Blackfan-Anämie, einer schweren chronischen Blutarmut, leidet, stellte zunächst niemand fest. Seitdem ist sie alle drei Wochen auf eine Blutkonserve angewiesen. Im Jahr 2006 musste Miriams Herzfehler operiert werden; eine Operation am offenen Herzen, für Miriam ein risikoreicher Eingriff, den sie aber gut überstanden hat. Um die Blutarmut zu heilen, gibt es bis heute nur einen erfolgreichen Weg: eine Knochenmarktransplantation. Doch ein Spender konnte bis heute nicht gefunden werden. So lange also keine andere zuverlässige Therapieform gefunden worden ist, ist Miriam darauf angewiesen, dass es Menschen gibt, die Blut spenden. Jeder Blutspender ist also ein Lebensretter!

Die Geschichte Miriams mache traurig, aber auch nachdenklich. Funck nutzte die Gelegenheit und appellierte an die zu ehrenden Blutspender: "Motivieren sie ihre Kinder, Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde, übernehmen sie eine Patenschaft für einen Erstspender aus ihrer Familie oder dem Freundeskreis und rühren sie die Werbetrommel für neue Mitglieder in einer der größten Bürgerinitiative Bayerns." Nur so könne das BRK auch morgen noch Menschen in Not, wie der kleinen Miriam, helfen.

 

"Der BRK-Kreisverband Haßberge, der Blutspendedienst und vor allem die Menschen, denen Sie mit Ihrer Blutspende helfen und dadurch vielleicht ihr Leben retten, sagen danke!" Funcks Dank galt auch den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des BRK-Kreisverbandes. Auch sie seien freiwillig und unentgeltlich tätig, um die Blutspender beim Spendetermin zu betreuen und zu versorgen.

 

"Ein Leben zu retten ist eine große Sache - und ist doch ganz einfach", befand Haßfurts 3. Bürgermeister Rainer Schuster. Ein kleiner Pieks, eine halbe Stunde Zeit und ein Kind oder ein Erwachsener könne nach einem Unfall oder einer schweren Operation wieder lachen, laufen und sich des Lebens freuen. Denn die Spende eines anderen großherzigen Menschen habe ihn mit lebensrettenden Blut versorgt. Dafür sagte Schuster den Geehrten danke. "Es ist bewundernswert, was und wie Sie es tun, damit helfen Sie anderen Menschen, die irgendwann auf eine Bluttransfusion, auf Blutplasma oder ein aus Blut hergestelltes Medikament angewiesen sind."

 

Aber welchen Menschen die Spender damit geholfen hätten, das würden sie nie erfahren. Sie könnten ihr Tun nicht verewigen mit einem schönen Bild von Retter und Gerettetem, keine zu Herzen gehende Story werde je darüber geschrieben. Aber darauf, so Schuster, würden die Blutspender auch keinen Wert legen. Sie machten keine großen Worte um ihr Tun, ihre Hilfe spiele sich im Verborgenen ab. Blutspenden sei für sie selbstverständlich.

 

Aber das sei es eben nicht, sonst würden alle Menschen Blut spenden. Doch dieses Engagement setze voraus, dass man sich für seine Mitmenschen und sein Umfeld verantwortlich fühle, dass man erkenne, wo Handlungsbedarf besteht und bereit ist, sich einzubringen und etwas, auch Wichtiges, von sich zu geben.

 

"Man kann auf vielerlei Weise etwas für andere tun, man kann vieles spenden", sagte Schuster. "Doch Blut ist eine ganz besondere Spende. Es ist durch nichts zu ersetzen. Wenn Blut fehlt, geht es um Sein oder Nichtsein." Deshalb seien lebensrettende Maßnahmen und der hohe Stand unserer medizinischen Versorgung nur mach- und erhaltbar, dank der Blutspenden jedes einzelnen. Rainer Schuster dankte den Geehrten für ihr Engagement zum Wohle ihrer Mitmenschen und wünschte sich: "Gäbe es doch mehr wie Sie mit dieser Einstellung!"