Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

"Hinter jedem Fall steht ein Mensch"

Martin Schrauder engagiert sich bei der Wasserwacht (Foto: Peter Schmieder)
Rettungsassistent Klaus Schindler (Foto: Peter Schmieder)

Ehrenamtliche berichten über ihre Arbeit bei Feuerwehr, Rettungsdiensten und in der Flüchtlingshilfe

 

Am 5. Dezember ist internationaler Tag des Ehrenamts. An diesem soll auf die wichtige Arbeit von Menschen hingewiesen werden, die sich für andere einsetzen, ohne dafür eine Bezahlung zu erwarten. Dabei kann es durchaus um Aufgaben gehen, in denen die Ehrenamtlichen Menschenleben retten, unter anderem beim Roten Kreuz oder der Feuerwehr.

 

Ein weiterer Bereich, in dem die Bereitschaft von freiwilligen Mitarbeitern in den letzten Monaten große Bedeutung gewonnen hat, ist die Hilfe für Flüchtlinge. Das Haßfurter Tagblatt sprach zum Ehrenamtstag mit Leuten aus dem Heimatkreis, die sich an verschiedenen Stellen engagieren.

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Klaus Schindler vom Roten Kreuz verbindet sein Ehrenamt mit seinem Hauptberuf. "Eigentlich ist das Rote Kreuz eine ehrenamtliche Hilfsorganisation." sagt er. Allerdings werden sie dabei auch von einigen hauptamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Er ist, wie viele andere auch, beim BRK über das Ehrenamt zu seinem Hauptberuf gekommen. "Ich bin Rettungsassistent, das ist die höchste nichtärztliche Ausbildung im Rettungsdienst", erzählt er. Mit 16 Jahren kam der heute 57-jährige zum Roten Kreuz.

 

Auch er leistet weiterhin Einiges an ehrenamtlichen Dienst beim Roten Kreuz. Wie wichtig das Ehrenamt ist, zeigen auch die Terroranschläge in Paris, bei denen eine große Zahl an Helfern benötigt wurde.

 

"Ehrenamtliche werden überall dringend gesucht", meint er. Dabei gebe es vielfältige Möglichkeiten, sich einzubringen, von der Wasserwacht über die Rettungshundestaffel bis zum sozialen Bereich. Manchmal würde er sich mehr Anerkennung für ehrenamtliche Tätigkeiten wünschen. Auch in Zeiten, in denen viel über freiwillige Helfer gesprochen wird, wie jetzt im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation.

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Auch Martin Schrauder aus Haßfurt ist in einem Ehrenamt tätig. Der 38 Sachbearbeiter im Landratsamt engagiert sich seit 2006 bei der Wasserwacht, einer Gemeinschaft des Roten Kreuzes. "Das hat sich so entwickelt", erzählt er. "Ich hab einige Leute bei der Wasserwacht von früher gekannt. Und ich bewege mich gern im Wasser." Allerdings habe er nicht stur im Schwimmclub seine Bahnen schwimmen wollen. "Ich wollte es mit etwas sinnvollem verbinden."

 

Mit 29 Jahren war er bei seinem Beitritt relativ alt. "Die Jahre vorher war ich viel unterwegs", sagt er. Durch berufs- und ausbildungsbedingte Umzüge fehlte ihm die Gelegenheit, sich richtig zu engagieren.

 

"Die Hauptaufgabe ist die Verhinderung des Ertrinkungstodes", erzählt Schrauder. Das beginnt schon dabei, Menschen das Schwimmen beizubringen. Die Ausbildung, die für eine Lehrberechtigung nötig ist, dauert rund zwei Jahre.

 

Mittlerweile ist Martin Schrauder auch Motorbootführer und Rettungstaucher, zwei weitere Zusatzausbildungen, die einige Zeit in Anspruch nehmen. "Engagieren kann man sich aber sofort", erzählt er, beispielsweise bei der Sanitätsabsicherung im Freibad, für die "nur" eine Sanitätsausbildung nötig ist. Auch in der Jugendarbeit oder als Helfer bei Schwimmkursen können sich Neueinsteiger schnell einbringen.

 

"Man ist natürlich erleichtert, wenn man eigentlich umsonst ausgerückt ist", sagt er über das Bild, das sich an manchen Einsatzstellen bietet. Dennoch gehören auch Leichenbergungen zu den Aufgaben, die die Wasserwacht zu erledigen hat. "Das ist natürlich nicht schön, weil man ja eigentlich helfen möchte", sagt er. "Hinter jedem Fall steht ein Mensch und eine Geschichte."