Hochsommerliche Hitze setzt Helfern zu
Bei einem Waldbrand nahe Fischbach sind am Sonntag rund 200 Einsatzkräfte im Einsatz. Das Rote Kreuz übernahm die Versorgung mit Kaltgetränken.
FISCHBACH - Mit einem Großaufgebot hat die Feuerwehr am späten Sonntagnachmittag (5. August) zwischen Eyrichshof und Fischbach einen Waldbrand bekämpft. Zwei Feuerwehrleute wurden nach aktuellem Stand dabei leicht verletzt, vom BRK-Rettungsdienst versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Das BRK hatte ebenfalls ein Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort.
Die ersten Meldungen über das Feuer gingen bei der Integrierten Leitstelle Schweinfurt (ILS) gegen 16:00 Uhr ein. Schon nach dem Eintreffen der ersten Feuerwehren war klar, dass es sich um eine größere Fläche handelt, weitere Einheiten wurden nachalarmiert. Insgesamt hatte sich das Feuer nach ersten Einschätzungen der Polizei auf einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern, zwischen Radweg und alter Bundesstraße, ausgebreitet. Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar.
Die ILS hatte einen Rettungswagen und den Einsatzleiter Rettungsdienst alarmiert, kurz darauf wurden weitere Einheiten der Schnelleinsatzgruppen aus dem Landkreis nachgefordert. Die Aufgabe des Rettungsdienstes und der Katastrophenschutzeinheiten bestand einerseits in der sanitätsdienstlichen Absicherung der Einsatzkräfte, wie Michael Will, Pressesprecher des BRK-Kreisverbandes Haßberge, mitteilte. „Zudem übernahmen unsere Rotkreuzhelfer die Versorgung aller Einsatzkräfte mit Getränken.“
Während der Brandbekämpfung wurden zwei Feuerwehrleute leicht verletzt, teilte das BRK mit. Einer erlitt eine Brandverletzung, der andere wurde am Bein verletzt. Nach medizinischer Versorgung an Ort und Stelle wurden die beiden mit einem Rettungswagen und einem Krankentransportwagen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus Ebern transportiert.
„Derartige Einsätze bei hochsommerlichen Temperaturen sind für alle Einsatzkräfte eine Herausforderung und körperlich stark belastend“, sagt Will. Vor allem für die Feuerwehrleute in ihrer schweren Schutzkleidung, noch dazu mit Atemschutzgeräten an vorderster Front, sind hohen Belastungen ausgesetzt. In einem Schutzanzug können Temperaturen von deutlich über 45 Grad Celsius auftreten. „Da ist die Gefahr von Kreislaufproblemen immer gegeben, im schlimmsten Fall kann es zu einem Kreislaufkollaps oder einem Hitzschlag kommen.“ Deshalb sei es gang und gäbe, dass zu Feuerwehreinsätzen immer auch ein Rettungswagen mitalarmiert wird, um für die Einsatzkräfte im Fall der Fälle bereit zu stehen. Bei Bedarf könnten jederzeit weitere Einheiten nachalarmiert werden.
Das war auch diesmal der Fall, schildert der BRK-Pressesprecher. Aufgrund der großen Fläche, der enormen Hitze und der zu vermutenden langen Einsatzdauer wurden durch Ingo Stöhlein, Einsatzleiter Rettungsdienst, weitere Kräfte nachgefordert. Aus dem Regelrettungsdienst stand ein Rettungswagen der BRK-Rettungswache Ebern bereit, alle weiteren Einheiten wurden durch die Schnelleinsatzgruppen (SEG) gestellt. „Diese BRK-Helfer arbeiten alle ehrenamtlich und leisten, ebenso wie die Kollegen der Feuerwehr, ihren Dienst in ihrer Freizeit“, betont Michael Will.
Die Schnelleinsatzgruppen, die als Einheiten dem Katastrophenschutz zugeordnet sind, werden immer dann alarmiert, wenn es eine Vielzahl an Verletzten und zu betreuenden Personen gibt oder wenn es sich um eine besondere Einsatzlage mit hohem Zeit- und Kräfteeinsatz handelt. So waren neben dem Regelrettungsdienst bei diesem Einsatz die Schnelleinsatzgruppe Betreuung (Haßfurt und Untermerzbach), SEG Verpflegung (Hofheim), SEG Technik und Sicherheit (Memmelsdorf), die SEGs Transport I und II aus Zeil/Knetzgau und Ebern sowie die SEG Information und Kommunikation (Eltmann) im Einsatz. Neben drei Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen waren weitere zehn Einsatzfahrzeuge vor Ort.
Die Schnelleinsatzgruppen Betreuung und Verpflegung hatten zwei Verpflegungsstellen für die Einsatzkräfte aufgebaut, wie Will beschreibt. Eine an der Einmündung Specke/Siegelfeld, gegenüber der Firma Uniwell, die zweite direkt an der Einsatzstelle auf der alten Bundesstraße nach Fischbach, in Höhe des Modellflugplatzes. An beiden Stellen wurden Kaltgetränke an die Helfer verteilt. Insgesamt wurden mehrere Hundert Liter Wasser und Kaltgetränke ausgegeben. Neben einer eigenen Vorhaltung an Getränken aus dem BRK-Kreisverband in Haßfurt wurden nach telefonischer Rücksprache mit Getränkemärkten aus Haßfurt und Ebern weitere Getränke zur Verfügung gestellt. „Wir danken den Inhabern der Getränkemärkte ganz besonders, dass sie sich sofort bereit erklärt haben, auch am Sonntag zu ihren Märkten zu fahren und Getränke bereit zu stellen“, lobt Will. Dies sei keine Selbstverständlichkeit, für die Einsatzkräfte aber extrem wertvoll. „Die BRK-Einsatzleitung dankt für diese Unterstützung ausdrücklich.“
Um einen schnellen Überblick über die Lage vor Ort zu bekommen, setzte Stefan Funck, Fachdienstleiter Information und Kommunikation, auch eine Drohne ein, mit der Bilder aus der Luft angefertigt werden konnten.
Die Kollegen der elf Feuerwehren, die mit rund 130 Helfern vor Ort waren, bekamen bei der Brandbekämpfung Unterstützung aus der Luft. Ein Polizeihubschrauber aus Roth überflog das Gebiet mehrmals und ließ aus einem Wasserbehälter mehrere tausend Liter Löschwasser auf das Feuer niederprasseln. Die Aufnahme des Wassers erfolgte aus dem Schwebeflug heraus aus den nahe gelegenen Fischweihern bei Fischbach.
Gegen 20:00 Uhr, vier Stunden nach Einsatzbeginn, konnten die Feuerwehren und das Bayerische Rote Kreuz den Einsatz beenden. „Dieser Einsatz hat wieder einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig ehrenamtliche Helfer zur Gefahrenabwehr für unsere Gesellschaft sind“, sagt BRK-Pressesprecher Michael Will. „Ohne Ehrenamtliche gäbe es keine schlagkräftigen Feuerwehren in den Städten und Dörfern unseres Landkreises und auch der Katastrophenschutz, der durch zahlreiche BRK-Helfer gewährleistet wird, wäre in Gefahr.“ Durch das Einsatzgeschehen und immer wieder stattfindende Übungen funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk und der Polizei reibungslos.
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PM 038 / 2018. Text und Fotos: Michael Will / BRK