Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Inklusion ist ein wichtiges Anliegen

Um Menschen mit Behinderung die Teilhabe an Gruppenveranstaltungen und Kursen im Obergeschoss zu ermöglichen, sind im Neubau des BRK-Hauses in Ebern ein Personenaufzug eingebaut und weitere behindertengerechte Maßnahmen umgesetzt worden, die von der "Aktion Mensch" gefördert wurden. Bei einem "Probebetrieb" haben sich Jürgen Geisel (Leiter der Rettungswache Ebern; links) und Helmut Schroll (Leiter Rettungsdienst im BRK-Kreisverband Haßberge; rechts) gemeinsam mit Uwe Scheuering (Sachbearbeiter für die Breitenausbildung), der nach einem Unfall selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist, vom ordnungsgemäßen Betrieb des Aufzuges überzeugt. (Foto: Michael Will)

Barrierefreiheit neues Rotkreuzhaus in Ebern - Zusammenarbeit mit MGH Haßfurt  

Der BRK-Kreisverband schafft im neuen Domizil in Ebern Voraussetzungen, um behinderte Menschen in den Alltag zu integrieren. Barrierefreiheit und ein Personenaufzug helfen dabei. 

 

EBERN - Im Frühjahr 2014 wird der Um- und Neubau des BRK-Hauses Ebern mit der integrierten Rettungswache eingeweiht. Rechtzeitig zu Weihnachten freut sich der BRK-Kreisverband nun über eine Zuwendung von knapp 27.000 Euro aus der "Aktion Mensch" für den Einbau eines Personenaufzuges und barrierefreier Gestaltung. Damit wird behinderten Menschen die Teilnahme an Veranstaltungen in den Gruppenräumen im 1. Stock im Rotkreuzhaus möglich gemacht.

 

Durch den Umzug vom alten Rotkreuzhaus in der Coburger Straße in das neue Gebäude "Im Frauengrund 12" im "Gewerbepark Alte Kaserne" konnten die Arbeitsbedingungen für die zahlreichen Mitarbeiter von Rettungswache, Sozialstation, Wasserwacht, Bereitschaft und Jugendrotkreuz erheblich verbessert werden. Nun stehen ausreichend große Räume für die tägliche Arbeit zur Verfügung, Funktions- und Sanitärräume in ausreichender Zahl.

 

Bei dem ganzen Projekt, erklärt Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, wurde von Anfang an Wert darauf gelegt, dass das BRK-Haus auch für behinderte junge und alte Menschen gut genutzt werden kann. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, mit Fahrzeugen direkt am  Haupteingang zu halten. Der Eingangsbereich ist barrierefrei gestaltet worden. Hatte man bei den anfänglichen Überlegungen noch eine Rampe für Rollstuhlfahrer angedacht, wurden die Planungen dahin gehend überarbeitet, dass das Straßenniveau am Wendehammer so angehoben wurde, dass direkt ein ebener Zugang zum Gebäude besteht. So wurden zwei Vorhaben verwirklicht: Behindertenfreundlichkeit und Kosteneinsparung.

 

Da im Erdgeschoss des BRK-Hauses die rund um die Uhr besetzte Rettungswache mit Personal für Rettungswagen, Krankentransportwagen und Notarzteinsatzfahrzeug sowie die Mitarbeiter von Sozialstation, Bereitschaft und Wasserwacht untergebracht sind, wurden im Obergeschoss Gruppenräume und Lehrsäle geschaffen, für das Jugendrotkreuz bestehen hier Treffmöglichkeiten und zudem soll künftig auch das Jugendhaus des BRK integriert werden. Des Weiteren werden ab 2014 die öffentlichen Blutspendetermine dort stattfinden.

 

"Die Schaffung von Begegnungs-, Beratungs- und Bildungsmöglichkeiten für Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Handikaps" liegt uns besonders am Herzen, sagt Kreisgeschäftsführer Dieter Greger. Für diesen Personenkreis sollen auch in Ebern neue Angebote geschaffen werden. Nicht zuletzt wurde deshalb im Obergeschoss ein bestehendes WC behindertengerecht und für Rollstuhlfahrer nutzbar umgebaut.

 

Im Jahr 2009 entstanden im BRK-Mehrgenerationenhaus in Haßfurt zwei Projekte mit ehrenamtlichen Mitarbeitern, die zusammen mit Behinderten und Nichtbehinderten malen, singen und tanzen. Diese Gruppenveranstaltungen haben sich inzwischen etabliert und sind auch über die Grenzen Haßfurts hinaus bekannt. "Entsprechend enthält auch das 27 Kilometer entfernte Rotkreuzhaus in Ebern immer öfter Anfragen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung ihr Interesse an solchen Gruppenveranstaltungen signalisieren", sagt Klaus Weber, Mitarbeiter der Verwaltung im BRK-Kreisverband. Im neuen BRK-Haus wurden somit Möglichkeiten geschaffen, dass das Mehrgenerationenhaus auch in Ebern Angebote verwirklichen kann. Sie sollen sich vor allem an junge Menschen mit und ohne Behinderung richten.

 

Stichwort: Inklusion


Inklusion beschreibt die Gleichwertigkeit eines Individuums, ohne dass dabei Normalität vorausgesetzt wird. Normal ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein von Unterschieden. Die einzelne Person ist nicht mehr gezwungen, nicht erreichbare Normen zu erfüllen, vielmehr ist es die Gesellschaft, die Strukturen schafft, in denen sich Personen mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen können. Ein Beispiel für Inklusion ist Barrierefreiheit, jedes Gebäude rollstuhlgerecht zu gestalten. Aber auch Barrieren im übertragenen Sinn können abgebaut werden, beispielsweise indem ein sehbehinderter Mensch als Telefonist oder als Sänger arbeitet.        

( Quelle: Wikipedia)

Da die entsprechenden Räumlichkeiten - ein Mehrzwecksaal mit 60 Quadratmeter und ein Gruppenraum mit 33 Quadratmeter - für inklusive Veranstaltungen und Kurse aus organisatorischen Gründen im 1. Stock geschaffen werden mussten und nur über eine Treppe erreichbar gewesen wären, haben sich die BRK-Verantwortlichen zum Einbau eines Personenaufzuges entschlossen. Die Räume, die durch den Aufzug nun für mobilitätseingeschränkt Menschen erreicht werden, können von bis zu 40 Personen genutzt werden.

 

"Durch den Einbau des Personenaufzuges und den barrierefreien Zugang zum Gebäude können künftig auch Menschen mit schweren körperlichen Behinderungen in unser Jugendrotkreuz, unsere BRK-Bereitschaften und alle weiteren Aktivitäten ohne Einschränkung einbezogen werden", freut sich Dieter Greger. Es sei geplant, gemeinsam mit dem Mehrgenerationenhaus spezielle Kurse und Freizeitmaßnahmen anzubieten, die sich sowohl an Menschen mit Behinderung als auch an Menschen ohne Behinderung richten. "Unser Ziel ist es", verdeutlicht der Kreisgeschäftsführer, "in der Stadt Ebern einen wesentlichen Beitrag zur Inklusion der Menschen mit Behinderungen zu leisten."

 

Insgesamt hat der BRK-Kreisverband für den Einbau des Personenaufzuges und die Umsetzung weiterer behindertengerechter Lösungen in sein neues Domizil "Im Frauengrund" 67.400 Euro investiert. Die "Aktion Mensch" hat das Vorhaben mit einer Zuwendung von knapp 27.000 Euro unterstützt, worüber die BRK-Verantwortlichen sehr dankbar sind.