Fünf Hunde absolvierten ihre Prüfung. Ihr Lohn eine Plakette und ein paar Leckerli
HASSFURT (GS) Aaron, Babeli, Basti, Bommel und Dusty haben gut bellen.
Sie dürfen sich geprüfter Rettungshund nach DIN 13050 nennen. Als
Beweis tragen sie so etwas wie eine TÜV-Marke am Hals. Diese zeigt an,
wann wieder eine Prüfung ansteht. Die amtliche Suchlizenz hat nämlich
nur eine Gültigkeit von 18 Monaten. Dann muss sich der Rettungshund
erneut der Prüfung stellen. Aaron und Basti absolvierten bereits ihre
vierte Prüfung, Bommel trat das dritte Mal an. Alles "alte Hasen", um
im Tierjargon zu bleiben. Von diesem und anderem Wild dürfen sich die
Rettungshunde übrigens nicht ablenken lassen, wenn sie im Eiltempo die
Wälder nach Vermissten durchsuchen. Für Dusty, dem jungen
Retriever-Mischling, und für den schweizerischen Entlebucher Sennenhund
Babeli war es die erste Prüfung. Diszipliniert und freudig absolvierten
sie ihr Examen. Schließlich waren sie von ihren Frauchen zwei Jahre
lang mit kleinen Aufgaben täglich und mit großen Lernzielen zweimal in
der Woche auf ihren Job vorbereitet worden. So lange dauert die
Hundeausbildung, aber auch die Helferfachausbildung für die
Hundeführerin bzw. den Hundeführer. Beim Roten Kreuz kommen für den
Menschen noch die Sanitätsarbeit und die Grundlagen der Rot-Kreuzarbeit
dazu. Überhaupt ist Rettungshundearbeit ein zeitaufwendiges Hobby,
eigentlich mehr eine Berufung. Zweimal wöchentlich treffen sich die
Mitglieder der Rettungshundestaffel des Landkreises Haßberge, die ein
vollwertiges, anerkanntes und hoch geschätztes Mitglied im Kreisverband
des Roten Kreuzes sind. Einmal geht es für Grundlagen-Schulung auf den
Hundeplatz, einmal in den Wald. 15 Hunde sind derzeit in der im Jahre
2001 gegründeten Hundestaffel Mitglied. Übrigens auch außerhalb des
Ernstes der Rettungshundetätigkeit gern gesehene Gäste auf vielen
Rot-Kreuz-Veranstaltungen, bei denen dann Basti, Babel, Aaron und Co.
viel bewunderte Stars im Rahmenprogramm sind. Für
Kreisbereitschaftsleiterin Anne Grimmer sind die Mitglieder der
Staffel, gleich ob Mensch, ob Tier, eine wichtige Gemeinschaft, die
einfach gebraucht wird. Michael Sturm ergänzt: "Die Mitglieder der
Rettungsstaffel haben eigentlich zwei Hobbys - ihre Hunde und das Rote
Kreuz." Auch ?rigitte Körber, Staffelführerin in der
Rettungshundestaffel, weiß sich und ihre Kolleginnen und Kollegen beim
Roten Kreuz gut aufgehoben: "Wir erhalten jegliche Unterstützung, die
wir brauchen, und man hat viel Verständnis für unsere Arbeit." Anne
Grimmer und Michael Sturm von der Kreisbereitschaft ist es anzumerken,
dass sie sehr stolz auf die Arbeit ihrer Sonderabteilung sind, die
zudem recht erfolgreich ist, wie erst kürzlich bewiesen wurde, als
Aaron zusammen mit seinem Suchteam Andrea Lüdke und Diana Herz eine
vermisste Frau fand.
Bericht von German Schneider, Hofheim