Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Nicht nur im Notfall erste Adresse

Der Rettungsdienst ist das größte Aufgabenfeld und wichtigste Stütze des BRK-Kreisverbandes Haßberge. Durchschnittlich wurden in den letzten vier Jahren rund 9000 Einsätze pro Jahr gefahren. Über 30 Prozent der Rettungsdienststunden werden dabei von Ehrenamtlichen erbracht, wie Vorsitzender Landrat Handwerker bilanziert. (Foto: Michael Will)
Der BRK-Kreisverband Haßberge setzt sich in vielfältiger Weise für Menschen in Not und schwierigen Lebenslagen ein. Über 16 Prozent der Landkreisbürger unterstützen diese Arbeit als Mitglieder. KÖNIGSBERG -  Das Rote Kreuz hat in den Haßbergen einen guten Namen. Davon zeigte sich BRK-Kreisvorsitzender Rudolf Handwerker überzeugt, als er am Freitagabend bei der Mitgliederversammlung in der Rudolf-Mett-Halle in Königsberg den Geschäftsbericht für die letzten vier Jahre erstattete. Die Aufgaben des BRK-Kreisverbandes sind so umfangreich, dass er sie auf 13 DIN A4-Seiten lediglich stichpunktartig aufzählen konnte. Besonders hob er das Engagement unzähliger Ehrenamtlicher für die Allgemeinheit hervor, ebenso die Spitzenleistung der Landkreisbürger beim Blutspendeaufkommen.
SPITZE BEIM BLUTSPENDEN
"Die Spendenbereitschaft beim Blutspenden ist in den Haßbergen spitze", freute sich der Vorsitzende. Sie sei hier doppelt so hoch wie im bayerischen Landesdurchschnitt. Somit belege der Landkreis seit 1983 ununterbrochen die Spitzenposition beim bayernweiten Blutspendeaufkommen.
Die Bevölkerung im Heimatkreis steht hinter dem BRK. Das machte Handwerker an Zahlen fest: 14.149 Einwohner sind Mitglied beim Roten Kreuz, davon alleine 12.224 Förderer. "Mit 16,7 Prozent zur Bevölkerungszahl steht unser Kreisverband mit weitem Abstand an der Spitze der Mitgliederzahlen innerhalb des Bezirksverbandes in Unterfranken." Die Leistungen des BRK seien nur durch enormes Engagement ehrenamtlicher Mitglieder möglich, die sich selbstlos und geduldig täglich den vielfältigsten Aufgaben zum Nutzen der Allgemeinheit stellen würden. Ebenso die Hauptamtlichen als wichtigste Stütze des Kreisverbandes. Die Vorstandschaft hatte sich seit der letzten Mitgliederversammlung im April 2009 neun Mal getroffen. Hauptteil der Arbeit war dabei die strategische Ausrichtung neuer und bestehender Aufgaben und Geschäftsfelder des Kreisverbandes, ebenso wie Haushalts- und Investitionspläne.
EINE STOLZE ZAHL
In den letzten vier Jahren wurden durch alle ehrenamtlichen Helfer in den Bereitschaften, der Wasserwacht und dem Jugendrotkreuz insgesamt 346.231 Einsatzstunden zum Wohl der Allgemeinheit geleistet. Müsste diese Leistung hauptamtlich erbracht werden, hatte Handwerker nachgerechnet, wären 9,86 Millionen Euro zur Finanzierung notwendig.
Mit einem Gesamtertragsvolumen von 4,8 Millionen Euro ist der Bereich Wohlfahrtswesen, Soziales und Pflege der größte Aufgabenbereich, sagte Handwerker. Einzeln betrachtet sei der Rettungsdienst das größte Aufgabenfeld und wichtigste Stütze des BRK-Kreisverbandes. Dabei seien die durchschnittlich rund 9000 verrechnungsfähigen Einsätze pro Jahr im Berichtszeitraum leicht zurück gegangen. Sie gingen laut Handwerker von 2009 auf 2012 um 490 zurück, wobei die Notarzteinsätze um 270 und die Notfalleinsätze um 72 stiegen. Rückläufig waren Krankentransporte um 839. Interessant dabei: Die Kilometerleistung der Rettungsdienstfahrzeuge stieg im gleichen Zeitraum von 462.000 um 31.000 auf 493.000 Kilometer. Das sei vor allem Ergebnis einer veränderten Kliniklandschaft, da viele Notfallpatienten in Schwerpunktkrankenhäuser bzw. Fachkliniken außerhalb des Landkreises eingeliefert würden. Besonders hob der Vorsitzende das ehrenamtliche Engagement hervor, das im Rettungsdienst bei über 30 Prozent liegt. Das heißt, über 30 Prozent der Rettungsdienststunden werden von ausgebildeten Rettungsdiensthelfern, Rettungssanitätern und Rettungsassistenten ehrenamtlich geleistet. Diese hohe Engagement sei in Bayern spitze und mit ein Verdienst von Rettungsdienstleiter Helmut Schroll und den einzelnen Wachleitern.
BRK-ARBEIT IN KÜRZE
Seit der letzten Mitgliederversammlung im April 2009 gab es eine Vielzahl von Ereignissen. In Stichpunkten:
Februar 2009: Mittagsbetreuung an der Grundschule Haßfurt zieht in neu erbaute Räume "Am Dürerweg".
Mai 2010: Segnung des neuen BRK-Verwaltungsgebäudes in der Industriestraße in Haßfurt mit "Tag der offenen Tür".
2010: Einführung des "Einsatzleiters Wasserrettungsdienst" und Bereitstellung eines Hochwasserberaters durch die Wasserwacht für den Landkreis.
Mai 2011: Beginn der Umbauarbeiten für die neue Rettungswache in Ebern; in diesen Tagen hat der Umzug stattgefunden.
Oktober 2011: Der Kreisverband richtet die 34. Landesversammlung für 500 Delegierte und 50 Gäste in Knetzgau aus.
2011/2012: Anerkennung des MGH für herausragendes soziales Engagement mit dem Projekt "Bildungspatenschaften - Engagement macht stark" und Anerkennung durch das Bundesministerium zum Innovationshaus.
April 2012: Segnung neuer Einsatzboote der Wasserwacht Haßfurt und 60-jähriges Jubiläum der Ortsgruppe.
November 2012: Inbetriebnahme der neu erbauten Kinderkrippe "Unter der Burg" in Königsberg.
Dezember 2012: Verleihung des Gütesiegels "Soziale und berufliche Integration" an die Produktionsschule.
In der BRK-Sozialstation wurde Ende 2012 Sabrina Appelmann als neue Leiterin eingesetzt; ihre Nachfolge als stellvertretende Pflegedienstleitung trat Christin Derra an. Bewährt hätten sich die Pflegestützpunkte im Landkreis, die Sozialstation sei damit näher an ihren Patienten und könne auf Kundenwünsche individueller eingehen. Die Umsatzerlöse der Sozialstation seien von 2009 bis 2012 um 21 Prozent auf 1,21 Millionen Euro gestiegen. 55 Mitarbeiter sind heute in der ambulanten Pflege beschäftigt. Ausgebaut wurde nach Handwerkers Worten auch der Behindertenfahrdienst, was eine Steigerung der Umsatzerlöse um 150.000 Euro (plus 12,56 Prozent) auf 1,34 Millionen Euro mit sich brachte.  Erfolgreich läuft die Jugendsozialarbeit des BRK an Schulen. Elf hauptamtliche Sozialpädagogen leisten an acht Schulen Jugendhilfe. Dem Team sind seit letztem Jahr drei Kollegen der Gymnasien Ebern und Haßfurt sowie der Realschule Haßfurt angegliedert. Ziel der Arbeit sei es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung und der schulischen und beruflichen Ausbildung sozialpädagogisch zu unterstützen, wodurch die Eingliederung in die Arbeitswelt und die soziale Integration besser gelingen könne. Als Träger bzw. Kooperationspartner der gebundenen und offenen Ganztagsschulen und Mittagsbetreuungen in Knetzgau, Hofheim, Haßfurt und Zeil werden vom BRK 553 Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 10 betreut.  Im schulbegleitenden Dienst sind zudem aktuell 17 Schulbegleiter mit 217 Wochenstunden tätig; sie betreuen elf Kinder. Erfolgreich, bilanzierte Rudolf Handwerker, laufe das Jugendberufshilfeprojekt "Produktionsschule Haßberge". Arbeitslose Jugendliche werden dabei auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit unterstützt, derzeit 20 Teilnehmer. Sie können in der Produktionsschule unter anderem den Hauptschulabschluss nachholen und tragfähige Perspektiven für Leben und Arbeitswelt finden. Aushängeschild des BRK-Kreisverbandes ist das im Jahr 2008 eröffnete Mehrgenerationenhaus (MGH) in Haßfurt. "Ein Zentrum für Menschen aller Generationen", freute sich der Vorsitzende. 34.806 Besucher  hätten 2012 Angebote im MGH wahrgenommen. Seit April 2012 ist es bundesweiter Modellstandort im Projekt "Stark für Erfolg" und begleite Familien mit und ohne Migrationshintergrund bei allen Fragen rund um das Thema Erziehung und bei Bildungsübergängen ihrer Kinder. Seit September letzten Jahres ist das MGH auch einer von bundesweit  26 Standorten für das Pilotprogramm "Lokale Allianz für Menschen mit Demenz". "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu verbessern", erklärte Handwerker das Projekt. Im Bereich der Ausbildung werden jährlich über 3000 Teilnehmer in Erster Hilfe und Lebensrettenden Sofortmaßnahmen ausgebildet, 2012 waren es 3361 Menschen. Der Katastrophenschutz sei ebenso ein wichtiger Baustein der Hilfe durch das BRK. Die Schnelleinsatzgruppen seien umstrukturiert worden; sie könnten jetzt effizienter und zielgerichteter zum Einsatz kommen. Immer wieder würden mögliche Katastrophenszenarien geübt, der Fuhrpark sei um weitere Einsatzfahrzeuge ergänzt worden. Letzte Errungenschaft ist beispielsweise ein vom Land Bayern zur Verfügung gestellter "Gerätewagen Sanitätsdienst 25". Er hat medizinische Ausrüstung zur Versorgung von 25 Schwerverletzten an Bord.

(Foto: Michael Will)