Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Oft Hilfe für Menschen in Ausnahmesituationen

Neue Azubis im BRK Kreisverband HaßbergeMichael Will / BRK Haßberge
Elf Auszubildende haben kürzlich beim BRK-Kreisverband Haßberge ihre Ausbildung in verschiedenen Berufsfeldern begonnen. Kreisgeschäftsführer Dieter Greger (links) hieß die jungen Frauen und Männer beim Roten Kreuz willkommen. Die neuen Azubis sind (ab 2. von links) Tim Golombek, Ronahi Özdemir, Laura Zappe, Lukas Krapf, Benjamin Dillinger, Jan Schroll, Sascha Pataky und Adriana Fuchs. Es fehlen Anna Schäflein und Maike Rieger. (Foto: Michael Will / BRK Haßberge)

Elf junge Frauen und Männer haben beim Roten Kreuz ihre Ausbildung begonnen / Der neue Beruf des Notfallsanitäters reizt ebenso wie die Berufe Altenpflegerin und Erzieher

HASSFURT - „Die Arbeit hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich jetzt das Hobby zum Beruf machen möchte.“ Jan Schroll, 20 Jahre aus Westheim, ist einer von elf Auszu­bil­den­den/Prak­ti­kanten, die in diesen Tagen beim BRK-Kreis­verband Haßberge ihre Ausbildung begonnen haben. Seit eineinhalb Jahren ist er ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig und hat sich entschieden, nach seinem Abitur die neue, dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter zu beginnen. Er gehört damit zur großen „Rotkreuz-Familie“ in den Haßbergen. Im BRK-Kreisverband arbeiten täglich rund 380 haupt- und nebenamtlich beschäftigte Mitarbeiter in nahezu allen 26 Städten und Gemeinden des Landkreises. Dazu kommen bis zu 1200 ehrenamtliche Helfer, die im Bedarfsfall schnell und effizient reagieren können, etwa bei einem Massenanfall von Verletzten oder besonderen Einsatzlagen. Die Mitarbeiter des BRK – ob haupt- oder ehrenamtlich – sind Menschen, die sich in den Dienst am Nächsten stellen und sich aus- und fortbilden, um qualifiziert Hilfe leisten zu können.

Das Rote Kreuz im Landkreis Haßberge entspricht von der Größe her einem mittelständischen Unternehmen und ist in vielen Bereichen der Hilfs- und Sozialdienste tätig, wie Kreisgeschäftsführer Dieter Greger bei der Begrüßung der neuen Auszubildenden deutlich machte. Ausbildung nehme einen wichtigen Teil ein, um Fachkräfte für die verant­wor­tungs­vol­len Tätigkeiten zu qualifizieren. „Unsere Bemühungen zur Nachwuchsgewinnung und Profilbildung müssen weiter gestärkt werden“, unterstreicht Greger. Junge Menschen sollten das BRK als einen attraktiven Arbeitgeber und Wohlfahrtsverband kennen lernen, der anspruchsvolle Herausforderungen ebenso bereithalte wie eine erfüllende berufliche Perspektive und die Möglichkeit, persönliche soziale Kompetenzen zu stärken und weiter zu entwickeln.

„Nur durch engagierten und gut ausgebildeten Nachwuchs lassen sich unsere vielfältigen Aufgaben auch zukünftig bewältigen.“ Gemeinsam müssten Konzepte entwickelt werden, um dem sich abzeichnenden Personalmangel beispielsweise im Rettungsdienst, der Sozialstation und dem Sozial- und Erziehungsdienst mit stetig wachsenden Anforderungen wirkungsvoll entgegen zu wirken. Auch im Ehrenamt müsse verstärkt um Nachwuchs geworben werden. Umso mehr freut sich Dieter Greger über das Interesse junger Leute am Roten Kreuz und hieß die neuen Auszubildenden im Kreisverband willkommen. Drei von ihnen lernen den Beruf des Notfallsanitäters, eine den der Altenpflegerin, vier sind im Rahmen ihrer Ausbildung zur Erzieherin Anerkennungspraktikanten und drei Vorpraktikanten. Zusammen mit den neuen „Azubis“ war der Kreisgeschäftsführer kürzlich zum Beginn ihrer Ausbildung zum „8. BRK-Starttag“ in die Stadthalle nach Fürth gefahren, wo sie durch BRK-Präsident Theo Zellner und BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk im Verband willkommen geheißen wurden und ihr Einstieg ins Berufsleben beim Bayerischen Roten Kreuz gewürdigt wurde. Für Jan Schroll, der schon vor seiner Ausbildung zum Notfallsanitäter ehrenamtlich die Qualifikation für den Fahrer eines Krankentransportwagens erworben und der bereits eineinhalb Jahre ehren­amt­lich hin und wieder Dienst geleistet hat, beginnt nun intensives Lernen. „Es wird nicht einfach werden“, mutmaßt der 20-Jährige nach den ersten Wochen Ausbildung in der BRK-Berufs­fach­schule für Notfallsanitäter in Würzburg. „Trotzdem wird es eine sehr interessante Ausbildung, aus der man viel mitnehmen kann.“

Beim BRK-Kreisverband fühlt sich der junge Mann sehr wohl, „die Kollegen sind nett, das Arbeits­klima hervorragend“. Das BRK als Arbeitgeber schätzt der Azubi, die „große Rotkreuzfamilie und einen krisensicheren Job“ findet Schroll attraktiv. Und der besondere Reiz an seinem künftigen Beruf? „Man trifft Menschen immer in Ausnahmesituationen, so muss man sich sehr auf deren oft unberechenbare Reaktionen einstellen.“ Beeindruckend sei, wie dankbar manche Menschen selbst in solchen Situationen sind. Auf seine Ausbildung zum Notfallsanitäter freut sich auch Sascha Pataky. Er hat zuvor als Bundesfreiwilliger und anschließend ein Jahr hauptamtlich angestellt als Rettungsdiensthelfer im Rettungsdienst gearbeitet. „Ich habe als Bundesfreiwilliger gemerkt, dass mir der Beruf Spaß macht“, sagt der 21-Jährige aus Hainert. „Ich hatte nicht einen einzigen Tag in den zwei Jahren Rettungsdienst, an dem ich nicht auf die Arbeit wollte. Selbst wenn man schlimme Einsätze hat, überwiegt doch immer der eine, bei dem man Menschen helfen oder retten kann.“ Der Umgang mit Menschen reizt den Auszubildenden besonders, egal ob mit Patienten oder Kollegen. „Der Zusammenhalt untereinander, den man braucht, um Einsätze professionell abarbeiten zu können, das Gefühl, wieder etwas Gutes gemacht zu haben, der Spaß mit den Kollegen zwischen den Einsätzen, aber auch die Professionalität bei Einsätzen begeistert mich jeden Tag aufs Neue.“ Sascha Pataky freut sich, Auszubildender beim BRK-Kreisverband Haßberge sein zu dürfen. Seine Erfahrungen hätten ihm gezeigt, dass „der Kreisverband toll ist“. „Ich finde meine Kollegen einfach super, man trifft sich auch mal außerhalb der Arbeit und hilft einander. Nach schwierigen Einsätzen empfindet der junge Mann ein Wort des Dankes von Patienten oder deren Angehörigen als besonders schönes Gefühl und Motivation für die Arbeit im Rettungsdienst. In einem anderen Sektor des Kreisverbandes arbeitet Anna Schäflein aus Zeil. Die 17-Jährige absolviert an der Altenpflegeschule Hofheim eine Ausbildung zur Altenpflegerin. „Ich arbeite sehr gerne mit alten Menschen zusammen, tue ihnen gerne etwas Gutes“, sagt sie. Ihre bisherigen Erfahrungen als Pflegehelferin haben sie zur Ausbildung als Altenpflegerin motoviert. An ihrem künftigen Beruf reizt Schäflein, Menschen zu helfen, gute Fortbildungs-  und verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten. „Die Ausbildung macht sehr viel Spaß“, versichert die 17-Jährige. Sie fühle sich sehr wohl und beim Roten Kreuz gut aufgenommen. Überhaupt kann sie sich das BRK als künftigen Arbeitgeber gut vorstellen: „Alle Mitarbeiter sind sehr freundlich und es herrscht ein angenehmes Betriebsklima im Team.“ Außerdem findet die junge Frau die Bezahlung nach Tarif gut, ebenso weitere Zusatzleistungen. Präsident Theo Zellner lobte die über 1200 neuen Auszubildenden des BRK aus ganz Bayern beim „Starttag“: „Wer sich für so einen Beruf entscheidet, der verdient meinen ganz, ganz großen Respekt.“ Was Berufe beim BRK von anderen unterscheide sei, dass „sie in ihrem Beruf anderen Menschen gegenüber die Arme ausbreiten und ihnen die Hand geben, um ihnen zu helfen“. In allen Berufs­bil­dern, die das BRK ausbildet, spiele der Mensch eine ganz entscheidende Rolle. Die meisten Menschen wissen, dass das BRK den Rettungsdienst in den Haßbergen betreibt. In der öffentlichen Wahrnehmung fallen die Einsatzfahrzeuge auf, wenn sie mit Blaulicht und Martinshorn zu Notfällen unterwegs sind. Andere Betätigungsfelder sind auf den ersten Blick weniger auffällig. Der Kreisverband leistet in vielen weiteren Bereichen wertvolle Unterstützung für die Menschen vor Ort, beispielsweise mit der Sozialstation, dem Menüdienst „Essen auf Rädern“, dem Behinderten- und Individualfahrdienst, dem Mehrgenerationenhaus, der Jugendsozialarbeit an Schulen, der Mittags­betreu­ung von Schülern, der Kindertagesstätte in Königsberg, der Migrationsberatung, dem Haus­not­ruf-Service sowie in den von Ehrenamtlichen getragenen BRK-Gemeinschaften Wasserwacht, Jugendrotkreuz, Bereitschaften, der Rettungshundestaffel, in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie im Katastrophenschutz. Dass auf die Ausbildung junger Menschen und deren Förderung für soziales Engagement beim Roten Kreuz viel Wert gelegt wird, zeigt ein Blick in die Statistik. So wurden in den Jahren 2003 bis 2017 insgesamt 158 Frauen und Männer in verschiedenen Berufsfeldern ausgebildet oder waren als Berufspraktikanten tätig. Weitere rund 140 junge Leute haben in den Jahren 2009 bis einschließlich 2017 ihren Zivildienst beim BRK geleistet oder waren als Bundesfreiwillige tätig, wie Dieter Greger verdeutlicht. „Wir bieten als Wohlfahrtsverband damit jungen Menschen berufliche Perspektiven an und sind ein gefragter Arbeitgeber in den Haßbergen.“

PM 061 / 2017. Text: Michael Will / BRK. Fotos: Michael Will / BRK, Carina Martin / BRK.