Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Platznot erfolgreich behandelt

Künftig rücken die Einsatzfahrzeuge des BRK von ihrem neuen Standort im Gewerbepark "Alte Kaserne" aus. (Foto: Michael Will)

Die BRK-Rettungswache Ebern ist in ihren Neubau im Gewerbepark "Alte Kaserne" umgezogen. Zwei Jahre lang wurde gearbeitet, jetzt steht ein modernes Domizil mit ausreichend Raum und guten Arbeitsbedingungen zur Verfügung. 

EBERN - Nach zwei Jahren Um- und Neubauarbeiten ist es soweit: Die Rettungswache Ebern des Bayerischen Roten Kreuzes ist in ihr neues Domizil "Im Frauengrund 12" im Gewerbepark "Alte Kaserne" eingezogen. Den Mitarbeitern des BRK steht nun knapp doppelt so viel Platz als in der alten Wache in der Coburger Straße zur Verfügung. Die Raumnot hat damit ein Ende, die Arbeitsbedingungen sind deutlich verbessert. Die Freude, vor allem bei den Rettungsdienstmitarbeitern um Wachleiter Jürgen Geisel, ist groß. Unter enormen zusätzlichen Belastungen haben sie in den vergangenen beiden Jahren neben ihrem Dienst an dem Projekt mitgearbeitet und unzählige Stunden in Eigenregie erbracht. Der Stolz auf das Geschaffene ist deshalb um so größer. "Das ist eine tolle Wache", sind sich die hauptamtlichen Rettungsassistenten und -sanitäter einig. "Das gesamte Rettungsdienstpersonal hat eine super Leistung in den letzten zwei Jahren vollbracht", freut sich Wachleiter Jürgen Geisel. "Wir haben eine moderne und zweckmäßig sehr gut durchdachte Rettungswache." Das sei vor allem Kreisgeschäftsführer Dieter Greger zu verdanken, der die Mitarbeiter von Anfang an in die Planung der neuen Rettungswache einbezogen und bei allen Umbaumaßnahmen auf Nachhaltigkeit gesetzt habe. Natürlich gab es beim Umzug, der vergangene Woche stattfand, auch ein wenig Wehmut, schließlich haben viele der Einsatzkräfte Jahrzehnte in der Rettungswache in der Coburger Straße gearbeitet. "Hier jetzt alles auszuräumen, geht mir schon nahe", sagt Rettungssanitäter Wolfgang Streng (60), der seit 1969 Dienst im Rotkreuzhaus versehen hat und dienstältester Mitarbeiter in Ebern ist. Die letzten Jahre bis zu seinem Ruhestand wird er zusammen mit weiteren acht Hauptamtlichen und mehreren Dutzend Ehrenamtlichen in dem neuen Gebäude verbringen, das zu Zeiten der Bundeswehr Sanitätsstation für die Soldaten war. Neben der Rettungswache sind im Erdgeschoss auch die Bereitschaft Ebern, die Wasserwacht-Ortsgruppe, das Jugendrotkreuz und die Mitarbeiterinnen des Stützpunktes des Sozialstation auf 210 Quadratmetern Fläche untergebracht. Ebenso wird von hier aus der Menüservice "Essen auf Rädern" und der Behinderten- und Individualfahrdienst organisiert. Zum Vergleich: Im ehemaligen Rotkreuzhaus waren es gerade einmal 110 Quadratmeter. Im Obergeschoss, in dem die letzten Arbeiten noch fertig gestellt werden, befinden sich unter anderem Lehrsäle und sanitäre Einrichtungen. Nach Worten von BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger werden dort später Lehrgänge in der Breitenausbildung (Erste Hilfe, Lebensrettende Sofortmaßnahmen) abgehalten, die derzeit noch in den Schulen durchgeführt werden müssen. Auch der Blutspendetermin, der bisher in der Mittelschule stattfand, wird dann im Rotkreuzhaus abgehalten. Zudem bieten die Räumlichkeiten Platz für die ehrenamtlichen Mitarbeiter aus den Gemeinschaften; sie werden ihre Dienst- und Ausbildungsabende dort durchführen. Es stehen nunmehr auch ausreichend Lagermöglichkeiten für die Ausrüstung zur Verfügung, die bislang auf mehrere Standorte und Garagen in Ebern aufgeteilt war. Umständlicher Transport des Materials entfällt somit künftig. "Insgesamt bietet das neue BRK-Haus ein angenehmes Ambiente und besseres Arbeiten für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter", freut sich Dieter Greger. Rund 730.000 Euro mussten für die Um- und Neubaumaßnahme investiert werden. Von der Bevölkerung und von Firmen wurden für das Projekt 40.000 Euro gespendet. 27.000 Euro kamen von der "Aktion Mensch", 80.000 Euro von den Gemeinden aus dem Einzugsgebiet der Rettungswache und 50.000 Euro vom Landkreis Haßberge. 533.000 Euro trägt das Rote Kreuz. Dass so viele Spenden eingingen, zeugt nach Ansicht des Kreisgeschäftsführers von "einer tiefen Verankerung des BRK in der Bevölkerung". Er dankt deshalb allen Spendern, Gönnern, Zuschussgebern, Firmen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für deren hohes Engagement und nicht zuletzt dem Ingenieurbüro Kitzinger für die Planung und Umsetzung. Stolz ist Dieter Greger auf die Leistung seiner Mannschaft, die in Eigenleistung unter anderem die Abrissarbeiten, die Maurerarbeiten, kleine Verputzer- und Malerarbeiten, die Deckenabhängung sowie die Installation von Elektrik und EDV durchgeführt hat. Der Bau der neue Fahrzeughalle, das Anbringen des Außenputzes, die Installation der Heizung sowie die Gestaltung der Außenanlagen wurde an Firmen vergeben.
Rettungswache Ebern
An 365 Tagen im Jahr ist die Rettungswache Ebern rund um die Uhr mit einer Rettungswagen-Besatzung besetzt. Montags bis freitags steht von 8 bis 19 Uhr zudem ein Rettungsdienst- mitarbeiter für das Notarzteinsatzfahrzeug bereit, mit dem der Notarzt zum Einsatzort gebracht wird. Der Notarztdienst wird 24 Stunden am Tag bereit gestellt, tagsüber von Ärzten des Hauses Ebern der Haßberg-Kliniken, nachts und an Wochenenden von niedergelassen Ärzten. Montags bis freitags steht zudem von 8 bis 13 Uhr ein Krankentransportwagen zur Verfügung. Bei größeren Einsätzen mit einer Vielzahl von Verletzten können von der Integrierten Leitstelle zusätzliche Rettungsdienstmitarbeiter alarmiert werden, die dann zwei Rettungswagen der "Schnelleinsatzgruppe Transport" besetzen und ausrücken.  
Die Rettungswache ist telefonisch unter 09531/250 (Verwaltung) zu erreichen.  
Hilfeersuchen bei medizinischen Notfällen und die Anforderung von Krankentransporten sind ausschließlich an die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt unter der Notrufnummer 112 zu richten. Von dort aus werden sämtliche Rettungsfahrzeuge, ebenso wie die Feuerwehr, alarmiert und koordiniert.
Während der Bauphase habe es auch zunächst unvorhersehbare Ereignisse gegeben. So musste nach Gregers Worten beispielsweise der gesamte Stuckputz von den Wänden geklopft und erneuert werden. Der lange Leerstand nach Abzug der Bundeswehr und eingedrungener Frost hatten ihm stark zugesetzt. Durch den langen Winter 2012/2013 gab es zudem Verzögerungen bei der Gestaltung der Außenanlage, ebenso konnte die Wärmedämmung und der Außenputz noch nicht angebracht werden. Das wird nun in den nächsten Monaten geschehen. Auch wenn der Außenbereich noch nach Baustelle aussieht, im Inneren sind die Arbeitsbedingungen bereits ideal. Dem Rettungsdienst steht ein Büro für die Abrechnung von Einsätzen und Verwaltungsaufgaben zur Verfügung, auch Wachleiter Jürgen Geisel hat für seine vielfältigen Aufgaben ein eigenes Büro. Des Weiteren stehen Räume zur Desinfektion, ein medizinisches Lager, Ruheräume, ein Aufenthaltsraum, eine Küche sowie getrennte sanitäre Anlagen, ein Lehrsaal und ein Notarztzimmer zur Verfügung. Auch für die Dienstkleidung gibt es einen eigenen Raum und eine Umkleide. Das alles war in der ehemaligen Wache nicht in dem erforderlichen Umfang vorhanden, was zuletzt das Gewerbeaufsichtsamt beanstandet hatte und den Ausschlag für die Suche nach einem geeigneten Grundstück für einen Neubau gab. Bedingt durch die Nähe zur Bundesstraße 279 und der Staatsstraße Haßfurt-Untermerzbach liegt die neue Rettungswache verkehrstechnisch ideal. "Die Erreichbarkeit bleibt gleich gut", bilanziert BRK-Kreisgeschäftsführer Greger. In der neuen Fahrzeughalle stehen ausreichend Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Rettungswagen, Krankentransportwagen und Notarzteinsatzfahrzeug haben je einen und ein eigenes elektrisches Tor für die Ausfahrt. Zudem finden zwei weitere Rettungswagen der "Schnelleinsatzgruppe Transport" ihren Platz, die im Bedarfsfall von der Bereitschaft besetzt werden. Insgesamt werden von der Rettungswache Ebern aus pro Jahr über 2000 Einsätze - Notarzteinsätze, Notfalleinsätze und Krankentransporte - gefahren. 2012 waren es 2292. Die drei Rettungsfahrzeuge legten dabei 103.737 Kilometer zurück, das sind durchschnittlich 284 am Tag. Einen Termin für die Einweihung der neuen Rettungswache mit BRK-Haus gibt es noch nicht, informiert Dieter Greger. Erst müssten noch die restlichen Arbeiten beendet werden.