Demografischer Wandel hinterlässt Spuren - Bayern benötigt mehr Erstspender
Etwa 532.000 Menschen in Bayern waren alleine im vergangenen Jahr bereit, ihr Blut für andere zu spenden. Gemeinsam haben sie dafür gesorgt, dass all jenen Patienten, die nach einem Unfall oder aufgrund einer Krankheit Blutkonserven benötigen, geholfen werden kann. Künftig könnte der demografische Wandel jedoch zu Versorgungslücken führen; dies hat der Blutspendedienst (BSD) des Bayerischen Roten Kreuzes nun errechnet.
Die Geburtenzahlen sinken, die Bevölkerung wird immer älter - und so nimmt die Anzahl der spendefähigen Bürger zwischen 18 und 68 Jahren kontinuierlich ab. Schon jetzt müssen langjährige Blutspender ihr Engagement aus Altersgründen aufgeben, in den kommenden Jahren wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Hinzu kommt, dass immer mehr junge Menschen vom Land in die Großstädte ziehen; dort ist die Spendebereitschaft in der Regel niedriger als in ländlichen Gebieten. Bis 2031 wird die Zahl der Blutspenden deshalb bayernweit um rund zwölf Prozent sinken - sofern es nicht gelingt, neue Spender zu gewinnen und zu binden.
Warum ist Blutspenden beim BRK so wichtig?
Allein in Bayern werden täglich etwa 2.000 Blutkonserven benötigt. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden. Ihre Blutspende ist Hilfe, die ankommt und schwerstkranken Menschen eine Überlebenschance gibt.
Wer sollte Blut spenden?
Blutspenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren. Blutspenden in höherem Alter sind nach individueller Entscheidung der Ärzte des BRK Blutspendedienstes möglich. Frauen können viermal, Männer sogar sechsmal innerhalb von 12 Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen. Mitbringen sollen die Blutspender/innen ihren Blutspendeausweis, bei Erstspendern reicht ein amtlicher Lichtbildausweis.
Blutspendetermine und Informationen (auch zum kostenlosen Gesundheitscheck) sind unter der kostenlosen Hotline des Blutspendedienstes - 0800 11 949 11 - zwischen 7.30 Uhr und 18.00 Uhr oder unter www.blutspendedienst.com im Internet abrufbar.
Der Blutspendedienst des BRK (BSD) wurde 1953 vom Bayerischen Roten Kreuz mit dem Auftrag gegründet, die Versorgung mit Blutprodukten in Bayern sicherzustellen. Er trägt die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Als modernes pharmazeutisches Unternehmen ist der BSD heute ein aktiver Partner im bayerischen Gesundheitswesen. Mit seinen ca. 700 engagierten Mitarbeitern organisiert der BSD jährlich in 65 bayerischen Landkreisen etwa 5.000 Blutspendetermine.
Im Kreisverband Hassberge spendeten im vergangenen Jahr 4.050 Menschen insgesamt 9.427 Blutkonserven. Das ist ein Anteil von 16,18 Prozent* der Bevölkerung. Damit ist die Spendebereitschaft heute vergleichsweise hoch: Durchschnittlich spenden lediglich 7,36 Prozent der Menschen in Bayern. Bis 2031 rechnet der BSD in der Region jedoch mit einem Konserven-Rückgang um 17 Prozent.
Derzeit ist die Versorgung der Patienten mit Blutprodukten gesichert. Bedingt durch die bedarfsgerechte Optimierung der Terminorganisation wurden Blutspendetermine aufgrund der schwankenden Bedarfe teilweise sogar ausgesetzt.
Langfristig rechnet der Blutspendedienst jedoch aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Menschen mit einem Mehrbedarf an Blutkonserven. Deshalb ist der BSD künftig verstärkt auf das Engagement von Erstspendern angewiesen, um die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleisten zu können.
Blutspenden rettet Leben
Zahlreiche Krebspatienten und Unfallopfer sind auf das Blut anderer Menschen angewiesen; auch Herz-, Magen- und Darmerkrankungen sowie Leber- und Nierenkrankheiten können häufig nur mit Hilfe von Spenderblut behandelt werden. Entsprechend hoch ist der Bedarf: Rund 2.000 Vollblutspenden benötigt der BSD täglich, um die Versorgung aller bayerischen Patienten gewährleisten zu können. Deshalb ist der Blutspendedienst jedem einzelnen Spender dankbar: "Wir können Blut zu Transfusionszwecken bislang nicht in ausreichender Menge künstlich herstellen", erklärt BSD-Geschäftsführer Georg Götz. "Umso wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die sich für andere einsetzen - und mit ihrem Blut Leben retten."
Blutspenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren; treue Blutspender können sich auch drüber hinaus engagieren, wenn sie sich fit fühlen und der zuständige Arzt grünes Licht gibt. Die Blutspendetermine in den einzelnen Regionen sind online abrufbar unter www.blutspendedienst.com.
*Der prozentuale Anteil
ist auf die spendefähige
Bevölkerung berechnet
(zwischen 18 - 69 Jahren).
(Foto: "Blutspende";
Copyright: BSD des BRK)