Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Schnelle Hilfe im Notfall garantiert

13 Frauen und Männer sind am Wochenende zur Abschlussprüfung zum Rettungssanitäter angetreten. Unser Bild zeigt sie zusammen mit dem Prüfungsteam (von links): Theresa Heß (Beisitzerin), Ausbilder und Prüfer Christian Schad, Prüfer Christian Imhof und Prüfungsvorsitzender Dr. Martin Kraus. Aus dem BRK-Kreisverband Haßberge haben Julian Denninger (5. von links), Milena Strobel (6. von links), Nikolas Baumann (9. von links) und Roland Höhn (2. von rechts) die Rettungssanitäterprüfung erfolgreich abgelegt. (Foto: Michael Will)
Mit Erfolg haben (von links) Milena Strobel, Nikolas Baumann, Roland Höhn und Julian Denninger aus dem BRK-Kreisverband Haßberge ihre Prüfung zum Rettungssanitäter abgelegt. Unser Bild zeigt sie bei der Vorbereitung einer Reanimation an einer Übungspuppe. (Foto: Michael Will)

Beim BRK haben in den Haßbergen elf Frauen und Männer ihre Prüfung zum Rettungssanitäter erfolgreich abgelegt. Sie arbeiten künftig ehrenamtlich im Rettungsdienst mit.

 

Hofheim/Ebern - Qualifizierte Notfallrettung und Krankentransport haben beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) hohen Stellenwert. Schließlich steht der verletzte oder akut erkrankte Mensch im Mittelpunkt der Bemühungen. Ihm soll bestmögliche rettungsdienstliche Hilfe zuteil werden. 13 Frauen und Männer haben sich deshalb am vergangenen Samstag bei einem Abschlusslehrgang in Hofheim der Prüfung zum Rettungssanitäter unterzogen, elf von ihnen mit Erfolg.

 

 

Künftig werden die ehrenamtlich Tätigen als Rettungssanitäterin/-sanitäter neben einem Rettungsassistenten als zweiter Mann auf dem Rettungswagen arbeiten, auf dem Notarzteinsatzfahrzeug als Fahrer und Assistent des Notarztes eingesetzt oder als verantwortlicher Schichtführer auf dem Krankentransportwagen. Dass es dafür einer entsprechenden Qualifikation bedarf, versteht sich von selbst. 13 Wochen lang haben die Frauen und Männer in Vollzeit deshalb die Ausbildung absolviert.

 

"Es ist ein schönes Gefühl, anderen Menschen helfen zu können", sagt Milena Strobel aus Ebern. Die 19-Jährige, die derzeit als Bundesfreiwilligendienstleistende auf der Rettungswache Ebern für zwölf Monate im Rettungsdienst mitarbeitet, hat sich mit der Ausbildung zur Rettungssanitäterin einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. Nach einem vierwöchigen "Fachlehrgang Rettungsdienst", den sie mit der Qualifikation "Rettungsdiensthelferin" abgeschlossen hat, wollte sie sich weiterbilden und die nächst höhere Qualifikation erreichen. Die Arbeit im Rettungsdienst macht ihr so viel Spaß, dass sie derzeit Ausschau nach einem Studienplatz hält, um Medizin zu studieren. Ihr größter Wunsch: "Ich will Ärztin werden." Mit der bestandenen Prüfung zur Rettungssanitäterin, die sie als Lehrgangsbeste mit 1,0 abgelegt hat, ist sie diesem Wunsch zumindest einen kleinen Schritt näher gekommen.

 

Auch bei ihren zwölf Mitschülern ist die Motivation für die ehrenamtliche Arbeit im Rettungsdienst hoch. Denn neben dem vierwöchigen Grundlehrgang zum Rettungsdiensthelfer folgen in der Ausbildung zum Rettungssanitäter nochmals insgesamt neun Wochen Anstrengung. So müssen vier Wochen Praktikum im Rettungsdienst auf einer Rettungswache absolviert werden, ebenso vier Wochen lang ein Praktikum in einer Klinik, in dem die Auszubildenden unter anderem 40 Stunden im OP und in der Anästhesie, 60 Stunden auf der Intensivstation und 60 Stunden in der Notaufnahme mitarbeiten. So sollen sie das zuvor in der Theorie erlernte Wissen über Anatomie, Krankheitsbilder, Versorgung von Verletzten und Erkrankten unter Aufsicht und Anleitung erfahrener Ärzte und Schwestern selbst anwenden.

 

Dazu gehört unter anderem die Überwachung und Aufzeichnung der vitalen Funktionen Bewusstsein, Atmung, Kreislauf, die Pflege, Hilfe bei der Geburt, Hilfe bei der Punktion von peripheren und zentralen Venen, Freimachen und -halten der Atemwege ohne und mit Hilfsmitteln einschließlich der Intubation, Hilfe bei Injektionen und Infusionen usw. Gerade der Klinikalltag gibt den Praktikanten wertvolle Einblicke in die Versorgung der Patienten über viele Stunden, mitunter auch Tage, während sie im Rettungsdienst meist nur zwischen 30 und 90 Minuten mit dem Notfallpatienten in Kontakt sind.

 

Die neuen Rettungssanitäter:

  

Milena Strobel aus Ebern, Julian Denninger aus Ermershausen, Nikolas Bauman aus Hofheim, Roland Höhn aus Knetzgau (alle BRK-Kreisverband Haßberge), Christoph Brönner, André Töpfer (beide KV Würzburg), Julian Bätz, Björn Finkernagel (beide KV Aschaffenburg), Stefan Deistler (KV Main-Spessart), Moritz Mesenberg und Janina Wenz (beide KV Ostallgäu).

Das Ende zur Rettungssanitäter-Ausbildung bildet eine abschließende Schulungs- und Prüfungswoche. Diese hat in der vergangenen Woche im Rotkreuzhaus in Hofheim stattgefunden und war vom BRK-Bezirksverband Unterfranken organisiert worden. Lehrgangsleiter Christian Schad, Rettungsassistent aus Schweinfurt und Mitglied der BRK-Landeslehrgruppe Bayern, bereitete die Auszubildenden professionell auf ihre Prüfung vor. Diese fand am Freitag und Samstag in vier Teilen statt.

 

Neben schriftlicher und mündlicher Prüfung mussten sich die angehenden Rettungssanitäter in Fallbeispielen beweisen und dabei die fachgerechte Versorgung von Notfallpatienten, die von geschminkten Mimen dargestellt wurden, gewährleisten. Des Weiteren musste eine Reanimation mit korrekter Herz-Druck-Massage, dem Legen eines Beatmungstubus samt Beatmung und dem Einsatz eines Defibrillators durchgeführt werden.

 

Alles unter den Augen eines dreiköpfigen Prüfungsausschusses, dem Dr. Martin Kraus (Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin) aus Würzburg, Christian Imhof aus Aschaffenburg und Christian Schad aus Schweinfurt (beide Rettungsassistenten und Mitglieder der BRK-Landeslehrgruppe) angehörten. Zudem wurde die Prüfung von Theresa Heß vom Referat "Rettungsdienst" des BRK-Bezirksverbandes Unterfranken aus Würzburg als Beisitzerin verfolgt.

 

Das Engagement hatte sich gelohnt, elf von 13 Teilnehmer legten die Prüfung mit Erfolg ab, zwei müssen nochmals zu einer Nachprüfung antreten. Dazu gratulierte ihnen neben Christian Imhof, Christian Schad und Theresa Heß auch Dr. Martin Kraus herzlich. Er selbst stammt aus den Haßbergen und war über den Zivildienst zum BRK gekommen, hatte einst ebenfalls die Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert, bevor er später Medizin studierte und heute unter anderem als Notarzt auf dem Rettungshubschrauber "Christoph 18" in Ochsenfurt fliegt. Dr. Kraus wünschte den neuen Rettungssanitätern viel Spaß bei ihrer Arbeit, die herausfordernd und verantwortungsvoll sei. Besonders hob er das ehrenamtliche Engagement bei dieser Tätigkeit im Rettungsdienst hervor, die heute keineswegs mehr selbstverständlich sei und von einem hohen Maß an sozialer Verantwortung zeuge. Beim Roten Kreuz, so seine Auffassung, könnten sich die Rettungssanitäter diesbezüglich verwirklichen.