Möglichst realistisches Szenario bei Übung der Zeiler Rot-Kreuz-Bereitschaft
Samstagnachmittag, kurz nach 15.15 Uhr: bei den Silos im Zeiler Hafen ereignet sich an der Entladestation beim Umpumpen eine Explosion. Der Silomeister erleidet schwere Verletzungen am Bein. Auch eine sechsköpfige Besuchergruppe, die gerade eine Stadtführung unternimmt, ist scheinbar betroffen. Doch die Teilnehmer sind nicht mehr auf dem Hafengelände, sondern irren blutend einfach herum.
Gott sei Dank, dass dieses Szenario nur eine Übung der Zeiler Rot-Kreuz-Bereitschaft war. Gott sei Dank waren die verletzten Personen, die in kurzer Zeit sowohl bei einem nahegelegenen Sägewerk gefunden wurden, ebenso in der Nähe des Mainufers sowie an den grünen Silos, auch nicht wirklich blutüberströmt. Sie wurden zuvor fachmännisch und äußerst realistisch auf schwer verletzt geschminkt. Und ganz nach dem Motto "gemeinsam geht mehr" waren die 22 Sanitäter der Rot-Kreuz-Bereitschaft aus Zeil nicht alleine. Sie hatten vielmehr Unterstützung von acht Kollegen aus Gunzenhausen mit ihrem stellvertretendem Bereitschaftsleiter Günter Albrecht, die nach der gelungenen Premiere vor einem Jahr erneut ein gemeinsames dreitägiges Austausch- und Ausbildungswochenende veranstalteten, diesmal im Haßbergkreis. "Wir wollen einfach die Kommunikation zwischen den einzelnen Kreisverbänden vertiefen und stärken", machte Matthias Popp deutlich.
Der 35-jährige Ebelsbacher ist seit 2006 Bereitschaftsleiter in Zeil. Für ihn stand am Wochenende die Verknüpfung von Kommunikation und Ausbildung im Mittelpunkt. Ebenso die Einweisung und Ausbildung im Digitalfunk sowie die praktische Anwendung in einer Einsatzübung (Explosion im Hafen), um die sich sein Stellvertreter Harald Krumpholz (57) kümmerte. Die Funkleitung hierbei übernahm die Unterstützungsgruppe der Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) Eltmann.
Matthias Popp derweil macht seine Arbeit sehr viel Spaß. Nicht nur, weil die Einsatzübung am Samstagnachmittag gut funktionierte. Es bereitet ihm jedoch "manchmal Kopfschmerzen", wenn er in die Zukunft blickt. "Auf Grund des demografischen Wandels haben wir, sowie andere Hilfsorganisationen auch, Probleme, ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden", bedauert er. Solch außergewöhnliche Veranstaltungen wie am Wochenende sollen dazu beitragen, die aktiven Ehrenamtlichen weiter zu motivieren und vor allem weiter zu qualifizieren sowie neue Frauen und Männer zu ermutigen, sich dem BRK anzuschließen. Dementsprechend sind auch in den kommenden Jahren Austausch- und Ausbildungswochenenden zu erwarten. Denn die Arbeit der Sanitäter ist enorm wichtig. Matthias Popp bedankt sich deshalb "bei allen Ehrenamtlichen Helfern des Bayrischen Roten Kreuzes Kreisverband Haßberge für ihre unzählig geleisteten Stunden im Ehrenamt." Ob er sich dabei mit einbezogen hat?