Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Unterfranken - die Ader der Blutspender

220 verdiente Blutspender aus Ostunterfranken geehrt

KNETZGAU (gs)     5000 Blutspendetermine in 64 bayerischen Landkreisen gibt es jährlich in Bayern. Gemessen an der Bevölkerungszahl sind die Unterfranken, und dabei die Blutspender aus dem Landkreis Haßberge, am meisten vertreten. Das zeigte sich bei der jährlichen Blutspendeehrung in der Franz-Hofmann-Halle, bei der Vizepräsident Gerhard Papp Frauen und Männer für 175-, 150-, 125- und 75-maliges Blutspenden auszeichnete.

Es sind die Urgesteine der Blutspender aus den Landkreisen Haßberge, Schweinfurt, Kitzingen, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, die sich am Mittwoch trafen. Weniger als 75 Mal hatte keiner gespendet. 65 Lebensretter ließen sich 100 Mal anzapfen, 32 lagen 125 Mal auf der Pritsche, drei brachten es auf 150 Spenden und Günter Ott aus Kitzingen war mit seinen 175 Spenden der Spenderkönig an diesem Tag. Insgesamt hatten die 220 Frauen und Männer 15 850 Spenden absolviert und über Jahre dazu beigetragen, dass die Unterfranken gleich sechs Bezirke, gemessen an der Bevölkerungszahl, unter die TOP 10 der Bayerischen Blutspende-Hitliste brachten. Dazu steht der Landkreis Haßberge, der wieder einmal als Ausrichter fungierte, zum 26. Male in ununterbrochener Reihenfolge an der Spitze der 64 bayerischen Landkreise. Ein Rekord für die Ewigkeit! 513 133 Blutspenden wurden im Jahre 2007 geleistet. 20 mobile Entnahmeteams waren fast täglich unterwegs und dazu kamen noch 18 000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die mit 285 000 geleisteten Stunden den Spendern ihren Aufenthalt in den Blutspenderäumen möglichst angenehm gestalteten. Erfreulich ist, so der Geschäftsführer des Blutspendedienstes, Georg Götz, dass über 30 000 Erstspender den Entschluss fassten, mit ihrer Blutspende ein anderes Leben zu retten. In manchen Familien ist es schon seit Generationen Tradition, den Blutspendedienst zu unterstützen. Täglich werden übrigens 2 400 Blutkonserven benötigt, Tendenz steigend. Der Stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Wolfgang Borst, der Landrat Rudolf Handwerker nicht nur für das Rote Kreuz, sondern auch für den Kreistag vertrat, gratulierte den Urgesteinen, fand aber auch kritische Worte zu einer zweifelhaften Sendung, die im ZDF im Magazin Frontal21 vor einige Wochen zu sehen war. Darin wurde versucht, den Blutspendedienst des Roten Kreuzes ins Zwielicht zu rücken. Vorgeworfen wurde dem DRK, dass er den Blutspendern nichts zahle, aber mit den gespendeten Konserven das große Geschäft mache. Borst warf den Fernsehmachern eine fast schon böswillige Verzerrung der Tatsachen vor. Es sei zwar richtig, dass 80 Prozent der Blutspenden über das Rote Kreuz gesammelt und dann weiterverkauft werden. Dazwischen liegen jedoch viele kostenintensive Arbeitsgänge von der ausgeklügelten Logistik des Einsammelns und des Verteilens bis hin zur Untersuchung, Bearbeitung, Lagerung und Verpackung. Borst: "Dafür werden hoch spezialisierte und qualifizierte Mitarbeiter benötigt. Es ist doch klar, dass die 700 angestellten Mitarbeiter, der Fuhrpark, die Blutzentralen und die Logistik von irgend jemand gezahlt werden müssen. Wenn aber ehrenamtliche Helfer die Spendetermine nicht preiswert organisieren und die Menschen Geld für ihre Spende nehmen würden, dann wären die Blutkonserven und die Blutprodukte für Krankenhäuser, Krankenkassen und Patienten viel teurer." Borst verwies zudem noch darauf, dass, wenn es Gewinne gebe, sie in andere Hilfsleistungen fließen würden. Und Hilfe gibt es ja bekanntlich beim Roten Kreuz in allen möglichen Bereichen. Hans-Georg Rüth, Abteilungsdirektor der Regierung von Unterfranken, sprach den Spendern nicht nur seinen Dank aus, sondern erinnerte auch daran, dass der Blutspendedienst wohl die wichtigste immer wiederkehrende Aufgabe des Roten Kreuzes ist. Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus als Hausherr der Halle, sprach von der Vorbildfunktion, welche die langjährigen Blutspendehelden für die junge Generation ist. Das Schlusswort der Ansprachen hatte der Vizepräsident des Bayerischen Roten Kreuzes, Gerhard Papp, der jedoch sein Manuskript in der Tasche ließ und vor allem Wolfgang Borst für seine deutlichen Worte dankte. Dank auf sehr menschliche Weise gab es  noch für die 700 Menschen beim Blutspendedienst, die 18 000 ehrenamtlichen Helfer und natürlich für die 220 Urgesteine, denen Papp einzeln die Hand schüttelte und persönliche Worte für sie fand.