Das besondere Event lockte über 300 Blutspenderinnen und Blutspender an – deutlich mehr, also sonst zu „normalen“ Terminen kommen, die sonst im Rotkreuzhaus in Haßfurt in der Industriestraße stattfinden. „Die besondere Atmosphäre des Lokwerks hat zusätzliche Spenderinnen und Spender angelockt“, sagt Ingrid Böllner, Leiterin der Servicestelle Ehrenamt beim BRK-Kreisverband Haßberge.
„Wir wollten durch diesen besonderen Termin wieder einmal auf die Wichtigkeit des Blutspendens und die Bedeutung für kranke und verletzte Mitmenschen hinweisen“, ergänzt ihre Kollegin Simone Gilley, zuständige Beauftragte für das Blutspendewesen. Denn gerade im Sommer und zu Ferienzeiten sind Blutspenden für viele Menschen enorm wichtig und lebensrettend. Umso bedeutender ist es, dass auch zur Urlaubszeiten ausreichend Blutkonserven für Kranke und Verletzte zur Verfügung stehen. Damit dies gelingen kann, sind treue und langjährige Blutspender*innen ebenso wichtig wie Erstspender.
Grundlegend kam die Idee, einmal in eine andere Location zu gehen, von Martina Kern, Gebietsreferentin beim BRK-Blutspendedienst Wiesentheid. Ingrid Böllner, Simone Gilley und Kreisgeschäftsführerin Carina Küfner waren sofort begeistert und unterstützten die Idee. Bei dem Termin waren 13 ehrenamtliche Helfer*innen des BRK-Kreisverbandes im Einsatz.
Der Blutspendetermin im Lokwerk, der vom Team des Lokwerks und dem Partyservice Stürmer (Haßfurt) engagiert unterstützt wurde, war ein voller Erfolg. Zwar hatten die Verantwortlichen im Vorfeld auf eine hohe Beteiligung gehofft, mit einer so starken Nachfrage hatten sie insgeheim allerdings nicht gerechnet. Dank der bei Blutspenden stets angebotenen Möglichkeit, sich vorab online über das Internet bequem eine Liege zu einer Wunschzeit reservieren zu können, zeichnete sich schon Tage vor dem Event eine enorme Beteiligung ab. So hatten sich bis Anfang der Woche mehr als 220 Spenderinnen und Spender angemeldet. Am Blutspendetag selbst stiegen die Anmeldungen weiter, viele haben sich offenbar noch spontan entschlossen, teilzunehmen und so einen ganz persönlich lebensrettenden Beitrag für Mitmenschen zu leisten.
Aufgrund der hohen Beteiligung wurde die sonst üblichen Zeiten zum Blutspenden erweitert: Von 14:00 bis 20:00 Uhr stand das Team bereit. In diesen sechs Stunden kamen letztlich 329 Blutspender*innen. „Darunter waren 33 Erstspender“, wie Ingrid Böllner mitteilt. „Das ist ein hervorragendes Ergebnis.“ Unter den Erstspendern waren auch BRK-Kreisgeschäftsführerin Carina Küfner und ihr Ehemann Dominik.
„Da ich bislang noch keine Blutspenderin war, wollte ich dieses Mal die Chance nutzen und habe meinen Mann Dominik gleich mitgenommen“, sagt Carina Küfner. „Einen kleinen Piks, mehr spürt man nicht – kein Grund also, sich vor einer Blutspende zu ängstigen.“ Für die BRK-Kreisgeschäftsführerin steht fest: Sie will auch weiterhin Blut spenden. „Nach der Spende bleibt nicht nur ein positiver Eindruck von der angenehmen Atmosphäre und der professionellen Betreuung durch das Blutspendeteam und durch unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Kreisverbandes, sondern ebenso das tolle Gefühl, wirklich etwas Gutes getan zu haben.“
Als Erstspender war auch Dominik Wohlleben aus Haßfurt dabei. Er engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich beim BRK in der Wasserwacht, ebenso wie seine Frau Stefanie, die bereits 15-mal Blut gespendet hat und als Ehrenamtliche in der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) tätig ist.
Besonders die Stimmung in der außergewöhnlichen Location war toll, berichtet Ingrid Böllner. „Die Blutspender*innen waren begeistert, wie super alles organisiert war. Und trotz 329 Spendern kam kaum ein Stau auf.“ Die Blutspender seien durchwegs begeistert gewesen und lobten das Essen. Es wurde nach der Spende als Verpflegung Pulled Pork- und Vegie-Käse-Sandwich angeboten.
Blutspenden ist für viele Mitmenschen lebensrettend und deshalb so wichtig. Allein in Bayern werden nach Angaben des BRK-Blutspendedienstes täglich etwa 2.000 Blutkonserven benötigt. Mit einer Blutspende kann bis zu drei kranken oder verletzten Menschen geholfen werden. Eine Blutspende ist Hilfe, die ankommt und schwerstkranken Patienten eine Überlebenschance gibt.
Blut spenden kann jeder gesunde Mensch ab dem 18. Geburtstag. Frauen können viermal, Männer sechsmal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Mindestabstand von 56 Tagen liegen. Zur Blutspende muss lediglich ein amtlicher Lichtbildausweis wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein (jeweils das Original) und der Blutspendeausweis mitgebracht werden. Bei Erstspendern genügt ein amtlicher Lichtbildausweis.
Ein Beispiel für einen treuen Blutspender ist Bernhard Schramm aus Wonfurt. Er hat bereits 168-mal Blut gespendet. Die Blutspenden haben bei ihm einen festen Termin im Kalender. Und auch die Familie spendet fleißig mit, wie beispielsweise Tochter Manuela, die schon 61-mal gespendet hat.
Dank der hohen Beteiligung der Bürger an den Blutspendeterminen rangiert der BRK-Kreisverband Haßberge im Hinblick auf die spendefähige Bevölkerung seit Jahrzehnten an der Spitze in der Statistik des Blutspendeaufkommens in Bayern, 40 Jahre davon auf Platz eins. Im September gibt es im Landkreis einen weiteren Blutspendetermin in besonderer Umgebung, der hoffentlich ebenfalls viele Spender*innen anlockt.
Am Mittwoch, 10. September, lädt das Bayerische Rote Kreuz nach Zeil in die Brauereigaststätte Göller (Speiersgasse 21) ein. Von 16:00 bis 19:30 Uhr besteht dort dann bei bester Verpflegung die Möglichkeit Blut zu spenden. Unter www.blutspendedienst.com/goeller kann man sich online anmelden und sich eine Liege reservieren.
Autor: Michael Will / BRK
HIER gibt es weitere Fotos von dem Blutspende-Event.